Mutter Kind Pass wird Neu
Dank einem Bregenzer existiert der Muki

Karl Schobel bei der Verleihung des Verdienstzeichen des Landes durch LH Herbert Kessler | Foto: VLB/Klapper
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Der Mutter-Kind-Pass hat seit seiner Einführung vor 50 Jahren erheblich zur Gesundheitsförderung in der Schwangerschaft beigetragen. Kaum jemand erinnert sich daran, dass die Einrichtung ihren Ursprung in Bregenz hatte - sie geht auf eine Initiative des Bregenzer Ex-Vizebürgermeisters Karl Schobel (SPÖ) zurück.

Der Mutter-Kind-Pass wird nach Beschluss der Bundesregierung ab 2024 zum digitalen Eltern-Kind-Pass und erfährt eine Ausweitung der Leistungen. Die vorgeschriebenen Untersuchungen werden um eine psychosoziale Beratung, ein weiteres Hebammengespräch, eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung und ein Hörscreening für Neugeborene erweitert. Zusätzlich gibt es Ernährungs- und Gesundheitsberatungen. Es wird im Rahmen des Passes eine Elternberatung ermöglicht und mit seiner Digitalisierung wird die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse erheblich erleichtert.

Führend in Vorsorgemedizin

Gesundheitspionier Karl Schobel, der im Alter von 87 Jahren 2008 in seiner Heimatstadt Bregenz verstarb, war von 1955 bis 1985 Mitglied der Bregenzer Stadtvertretung, ab 1975 in der Funktion des Vizebürgermeisters. Der frühere Gewerkschaftssekretär war als Vize der Landeshauptstadt unter anderem auch für das Gesundheitswesen zuständig. Unter seine Ägide erreichte Bregenz im Bereich der Vorsorgemedizin eine führende Stellung in ganz Österreich. So geht die Einführung des Mutter-Kind-Passes auf seine Initiative zurück und Schobel war es auch, der in Bregenz jährliche Untersuchungen an Kindergärten, Sonderuntersuchungen durch Fachärzte an den Schulen und das orthopädische Turnen an den Pflichtschulen und Kindergärten einführte.

Gesundheitspolitische Spuren

Karl Schobel hinterließ in der Gesundheitspolitik Spuren. Über seine Initiative hin wurde in Bregenz als erster Gemeinde des Landes ein hauptamtlicher Gemeindearzt eingestellt und eine umfassende Gesundheitsschutzverordnung wurde später zum Vorbild anderer Kommunen. Maßgeblichen Anteil hatte Karl Schobel an der Entwicklung des damaligen Landeskrankenhauses. Krönung seiner Laufbahn war zweifelsohne die Eröffnung des neuen Stadtspitals am 24. Jänner 1975 durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger. Zwei weitere wichtige Einrichtungen waren die Krankenpflegeschule und das Schwesternheim, an deren Entstehen Karl Schobel tatkräftig mitwirkte.

Karl Schobel bei der Verleihung des Verdienstzeichen des Landes durch LH Herbert Kessler | Foto: VLB/Klapper
Der Mutter Kind Pass wird ab 2024 digital

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