Döbling
Prächtig dekorierter Strauss-Saal des Casino Zögernitz eröffnet

Viereinhalb Jahre dauerte die Sanierung des Strauss-Saales im historischen Casino Zögernitz in Döbling. Am Donnerstag wurde es mit Strauss-Musik wiedereröffnet. Ab Herbst ist hier auch das "House of Strauss" geplant, bei dem Strauss selbst ein Orchester dirigieren soll.

WIEN/DÖBLING. Wir springen zurück in die 1880er-Jahre: Die Brüder Johann und Eduard Strauss geben im prächtig dekorierten Strauss-Saal des Casino Zögernitz eines ihrer zahlreichen Konzerte. Die Stätte wurde 1837 von Johann Strauss Vater eröffnet. Der Saal wurde für Konzerte, Feste und Bälle benutzt. Man würde sich als Fan des alten Wiens wünschen, diese Atmosphäre von damals heute zu spüren.

Das ist seit Donnerstag, 23. März, möglich. Denn nach viereinhalb Jahren Sanierung wurde der weltweit einzigartige Strauss-Saal, das Herzstück des Casinos im 19. Bezirk, wieder eröffnet. Die originaltreue Wandbemalung wurde rekreiert und der Saal auch architektonisch wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der 350 m² große Strauss-Saal bildet mit einem 80 m² großen Oktagon dieses Herzstück. 

Alle Anwesenden spürten die Atmosphäre des alten Wiens, während im Hintergrund Jörg Birhance mit einem Taktstock sein Orchester leitet.  | Foto: Alexander Mach/RMW
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Alle Anwesenden spürten die Atmosphäre des alten Wiens, während im Hintergrund Jörg Birhance mit einem Taktstock sein Orchester leitet. Der Dirigent und Leiter des Europäischen Musikinstituts Wien spricht von der Einzigartigkeit der Akustik im Saal: "Der Saal spielt selbst mit. Die Akustik antwortet auf das, was wir spielen. Dieser Saal führt uns zurück zu einer ursprünglichen Idee von Akustik. Nicht die Frage, ob der Saal eine Akustik hat, steht hier zur Debatte, sondern die erstaunliche Erkenntnis, dass der Raum selbst Akustik ist".


"Lassen Wien als Kultur-Weltstadt hochleben"

Sein Staunen über die Räumlichkeit und die Akustik konnte auch Eigentümer Hermann Rauter nicht verstecken. Er spricht vom "magischen Ort", wo die großen Meister gespielt haben: "Wir erwecken es zu neuem Leben und lassen Wien als Welthauptstadt der Kultur hochleben".

Zusammen mit dem Bundesdenkmalamt wurde das denkmalgeschützte Gebäude laut dem Eigentümer saniert. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
  • Zusammen mit dem Bundesdenkmalamt wurde das denkmalgeschützte Gebäude laut dem Eigentümer saniert.
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Zusammen mit dem Bundesdenkmalamt wurde das denkmalgeschützte Gebäude laut dem Eigentümer saniert: "Wegen der Umwidmung von Hotel auf Museumsnutzung haben wir aber auch viele Herausforderungen in der Revitalisierung gehabt. So mussten wir in den meisten Teilen des alten Gebäudes den strengen Neubaubestimmungen hinsichtlich der Energie und Statik – Stichwort Erdbebensicherheit - Genüge tun". Die Kosten? "Bei sieben Millionen Euro habe ich aufgehört zu zählen", so Rauter.

In Zukunft dient der Saal als Austragungsort von Konzerten, Veranstaltungen und musikalischen Meisterkursen vom Europäischen Musikinstitut.

"House of Strauss"

Die 2021 eröffnete im Casino eine Brasserie im französischen Stil. Da das offensichtlich nicht in den Stil des Casinos passte, eröffnet am 14. April ein Restaurant mit "einfacher Wiener Küche auf höchstem Niveau", von Haubenkoch Stefan Glantschnig. Als Teil des Restaurants können die Gäste einen 450 m² großen Gastgarten genießen, mit dem ersten Brunnen Österreichs inbegriffen.

Sein Staunen über die Räumlichkeit und die Akustik konnte auch Eigentümer Hermann Rauter nicht verstecken. Er spricht vom "magischen Ort", wo die großen Meister gespielt haben: "Wir erwecken es zu neuem Leben und lassen Wien als Welthauptstadt der Kultur hochleben". | Foto: Alexander Mach/RMW
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Außerdem wird es in der Zukunft einen Museumsshop mit ausgewählten kulinarischen Produkten und Souvenirs mit Wien- und Strauss-Bezug geben sowie ein Tonstudio, wo in der Vergangenheit mehr als 25 Jahre lang eine Schallplattenfirma Tonaufnahmen von klassischen Konzerten machte. Das Tonstudio kann aus dem Strauss-Saal durch eine Glaswand bewundert werden.

Ab Herbst dieses Jahres soll dann das "House of Strauss" folgen. Die Geschichte der Familie Strauss soll hier erzählt werden. Die Ausstellungsräumlichkeiten wurden vom renommierten Atelier Brückner gestaltet, das weltweit zahlreiche Museen gestaltet. Bei der Vorstellung wurde die Strauss-Familie als "die ersten Popstars der Welt" genannt. Strauss kann man dann ab Herbst live erleben - als Hologramm wird er sein Orchester leiten.


"Prunkszene aus der Residenz"

Das Gebäude - einst im kaiserlichen Besitz - wurde 1837 von Ferdinand Zögernitz im Biedermeierstil erbaut. Die Räumlichkeiten avancierten sich zum beliebten Treffpunkt der besten Wiener Gesellschaft. Unter dem Namen "Prunkszene aus der Residenz" veranstaltete Johann Strauß hier im Sommer 1850 ein großes Wiener Volksfest mit einem glänzenden Ball, imposanter Illumination und Feuerwerk.

In Zukunft dient der Saal als Austragungsort von Konzerten, Veranstaltungen und musikalischen Meisterkursen vom Europäischen Musikinstitut. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
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Das Gastronomen-Ehepaar Alfred und Maria Stegbauer übernahm 1913 das Casino. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Neubauten ausgeführt und in etwas modernisiertem Altwiener-Stil wurde der Neubau dem alten Casino angepasst. Seit 1967 gab es hier auch große Schallplattenaufnahmen von alter und klassischer Musik.  

Nach dem Tod von Sohn Rudolf ging die Liegenschaft an seine beiden Schwestern, die es der Erzdiözese Wien vermachten. Seit 2008 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, in dieser Zeit stand der Altbau und das gesamte Grundstück in einem schlechten Zustand. Dann erwirbt Immobilienentwickler Hermann Rauter die Liegenschaft und entwickelt das Konzept zur Revitalisierung des alten Casinos.

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