Der kleinste Friedhof Wiens am Kahlenberg

Das ehemalige Mausoleum der Familie des Schlossermeisters Johann Finsterle, der 1849 von Johann Fürst Liechtenstein den Kahlenberg erwarb. | Foto: Peter Markl
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  • Das ehemalige Mausoleum der Familie des Schlossermeisters Johann Finsterle, der 1849 von Johann Fürst Liechtenstein den Kahlenberg erwarb.
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Wie oft geht man wandern am Kahlenberg und hat immer wieder vor, den kleinsten und höchsten Friedhof Wiens zu besuchen. Ein Waldfriedhof, ein Kleinod, eine Freude für Liebhaber des Historischen. Namen tauchen auf, verbunden mit Gestalten aus der Biedermeierzeit, vom Wiener Kongress, von einer jungen schönen Sängerin, von Patres und Selbstmördern.

Am 21. Dezember 1783 wurde der Gottesacker eingeweiht. Mehr als 140 Personen fanden bisher dort die letzte Ruhe, doch nur noch wenige Gräber sind erhalten. Kosmopolitisch ist der Friedhof allemal, sind doch nachweislich Menschen aus dem heutigen Belgien, aus Siebenbürgen, Polen, Böhmen, Deutschland, Ungarn, Nieder- und Oberösterreich dort begraben.

Charles Joseph de Ligne, seine Gattin und Verwandte haben dort ihr Grabmal. Der Dichter, Diplomat und Offizier äußerte sich beim Wiener Kongress 1814 sehr missfällig, da sich bei den Verhandlungen nichts von der Stelle bewegte. „Der Kongress tanzt, aber er geht nicht weiter“ so das Bonmot. Das meist bekannte Grabmal ist wohl jenes der Karoline Traunwieser, einer Tänzerin und wunderschönen Wienerin. Sie verstarb mit 21 Jahren 1815 an Lungenschwindsucht. Ihre Mutter war eine Antiquitätenhändlerin aus Heiligenstadt und besaß viele Güter am Kahlenberg, musste aber dann an Prinz Lichtenstein verkaufen. Hammer-Purgstall schrieb über sie und dem belgischen Fürsten Karl de Ligne, der ebenfalls Karoline verehrte und am Friedhof Kahlenberg begraben wurde: "Die Mädchenblüte, welche im ersten Frühjahr verstarb und der edle schöne Greis de Ligne, welcher im Winter aus dem Leben schied."
Die prominenteste Persönlichkeit, die in moderner Zeit auf dem Kahlenberger Friedhof beerdigt wurde, ist Prälat Leopold Ungar. Das aktuell letzte Begräbnis war 2015 die Beisetzung des Pianisten Jarosław Madroszkiewicz.

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