Franz Wiesmüller
Eine Legende mit Schere und Kamm

- Trotz Pensionsalter: Friseur Franz Wiesmüller betreut in der Billrothstraße immer noch viele seiner Stammkunden.
- Foto: Wolfgang Unger
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Seit 45 Jahren ist Franz Wiesmüller in seinem Salon Hair by Franz in der Billrothstraße als Friseur tätig.
WIEN/DÖBLING. Am 13. Dezember feiert er sein 45-jähriges Berufsjubiläum. Eine sehr lange Zeit, in der er wohl schon tausenden Kunden die Haarpracht verschönerte. Franz Wiesmüller betreibt den Friseursalon Hair by Franz in der Billrothstraße 62 seit den 1970ern und denkt, obwohl er sich seit einigen Jahren im wohlverdienten Ruhestand befindet, nicht ans Aufhören.
Man kann von einer Berufung sprechen, die ihn Zeit seines Lebens begleitete und die ihn noch heute für einige Stunden in der Woche seine Stammkunden bedienen lässt. „Dabei war der Beruf des Friseurs bei mir gar nicht das, was ich als Jugendlicher im Visier hatte“, sagt Wiesmüller. Als er sich damals zu keiner rechten Entscheidung durchringen konnte, wurde sein Vater aktiv, der ihm erklärte: „Wenn du in zwei Wochen keinen Job hast, dann besorge ich dir einen“. Gesagt, getan. Ein Bekannter seines Vaters betrieb in Döbling einen Friseursalon und nahm Wiesmüller als Lehrling auf.
Anfangs war er von diesem Beruf gar nicht so angetan. Doch es dauerte allerdings nicht lange, bis der damals 15-jährige bemerkte, dass er tagtäglich eine nicht unbeträchtliche Summe an Trinkgeld verdiente. „8,60 Schilling Trinkgeld hielt ich am zweiten Tag in der Hand, gerade den Betrag für zwei Packerln Zigaretten“, erinnert er sich.
Eigener Salon
Als ihm ein Vertreter erzählte, dass ein Friseurladen in Döbling aufgegeben werden sollte und man einen Nachfolger suchte, fackelte er nicht lange und entschloss sich, in die Selbstständigkeit zu wechseln. Mit seinem Bruder renovierte er das in die Jahre gekommene Geschäft und kurze Zeit später sprach sich sein Talent im Bezirk herum.

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Prominente Kunden wie die Schauspielfamilie Wussow oder die Gattin des Regisseurs Franz Antel zählten zu seinen Stammkunden und hielten ihm jahrelang die Treue. Dass Wiesmüller scheinbar mit Kreativität gesegnet ist, zeigen seine Malereien, die in dem kleinen Laden hübsch drapiert die Wände zieren. Viel Zeit ist vergangen, Kunden kamen und gingen, doch die besondere Atmosphäre in dem kleinen Geschäft ist bis heute erhalten geblieben.
Retro ist angesagt
An den Trockenhauben und Frisierstühlen haftet das Flair der 1970er Jahre und die Fotografien vieler prominenter Kunden zeugen von einem bewegten Geschäftsleben. „Neue Kundschaft verirrt sich kaum mehr zu mir. Es sind schon eher die Menschen, welche seit Jahrzehnten zu mir kommen“, sagt Wiesmüller.
Wie lange er das Gewerbe noch ausüben will, weiß er nicht. „Solange meine Beine mitmachen“, bemerkt der flotte 70er mit dem Rossschwanz aus weißem Haar.






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