Fünf Orte in Döbling, die eine Reise wert sind
In Döbling gibt es viele Heurigen und eine Menge Villen - so weit, so bekannt. Im 19. Bezirk kann man aber noch viel mehr entdecken - von der Geschichte der Arbeiterbewegung bis zu den besten Aussichtspunkten über die Stadt.
DÖBLING. Im 19. Bezirk wohnen nicht nur die Reichen und Schönen, sie gehen dort auch spazieren: Döbling hat mit 66,4 Prozent einen der höchsten Grünflächen-Anteile von Wien. Geprägt wird der Bezirk einerseits vom Wienerwald und seinen Bergen, andererseits natürlich von den Weingärten. Fast die Hälfte der Wiener Rebflächen findet man in Döbling. Der 19. Bezirk ist, um es kurz zu machen, sehr schön und immer einen Ausflug wert. Gut ist es die Trampelpfade der Touristen durch Grinzing und auf den Kahlenberg zu ignorieren und sich mit unseren Tipps auf den Weg zu machen.
• Kuchelauer Hafen: Donau ohne Strömung
Das Kuchelauer Hafenbecken wurde um 1900 angelegt, damit Schiffe beim Einfahren in den Donaukanal einen ruhigen Ort zum Warten hatten. Dafür wird es längst nicht mehr gebraucht, und hat sich so zu einem ruhigen Gewässer entwickelt, in dem es sich gut sporteln lässt. Das Wasser ist glatt und sauber und eignet sich gut zum Schwimmen. Ideal ist eine Erkundung mit dem Rad, dann kommt man auch auf der ins Wasser ragenden Seite des Beckens gut voran. Auch der Ruderverein Austria trainiert hier - Interessierte sind bei Schnupperkursen willkommen. Infos www.ruderverein-austria.at
• Karl Marx Hof: Die Arbeiter des Nobelbezirks
Das Rote Wien, die Zeit der 1920er und 1930er, in der die Sozialdemokratie die Stadt nach ihren Vorstellungen umgestaltet hat, prägt diese bis heute. Nirgendwo kann man diese Periode so gut nachvollziehen wie im Waschsalon des Karl-Marx-Hof, der ja selbst einer der markantesten Gemeindebauten aus dieser Zeit ist - und dem Vernehmen nach der längste zusammenhängende Wohnbau der Welt. Im kleinen Museum im - wie der Name schon vermuten lässt - ehemaligen Waschsalon informiert eine Ausstellung über Vorstellungen und Errungenschaften der damaligen Zeit. Am 7. September wird die neue Ausstellung „Presse und Proletariat“ eröffnet. Alle Infos: http://dasrotewien-waschsalon.at/startseite/
Im Waschsalon man einen Einblick ins Rote Wien der 1920er und 1930er Jahre.
• Cobenzl neu: Picknick im Schlossgarten
Der Cobenzl ist seit wenigen Wochen um eine Attraktion reicher: Im Schlössel und dem davor liegenden Café-Pavillon gibt es zumindest bis zum Herbst als Zwischennutzung unterschiedliche Veranstaltungen. Ein Highlight ist das sonntägliche Picknick von 12 bis 20 Uhr, bei dem man einen mit regionalen Produkten gefüllten Picknickkorb erstehen und sich damit in den weitläufigen Garten zurückziehen kann. Achtung: Nur bei Schönwetter, aktuelle Infos bekommt man am besten auf Facebook.
• Am Himmel: Kürbisfest und handgemachte Köstlichkeiten
"Am Himmel", ganz in der Nähe vom Cobenzl, ist aus mehreren Gründen einen Ausflug wert: Einerseits findet man den Lebensbaumkreis und das Restaurant Oktogon, wo mit dem Bienen- und dem Kürbisfest nette saisonale Veranstaltungen für die ganze Familie stattfinden. Nur wenige Gehminuten entfernt hat die Caritas ein Tageszentrum. Dort pflanzen Menschen mit Behinderungen in einem großen Garten Obst und Gemüse an und verarbeiten die Ernte zu Marmeladen, Sirupen und mehr. Diese kann man auch vor Ort erstehen. Mehr Infos hier.
Am Himmel wird selbst gepflanzt, geerntet und eingelegt und eingekocht.
• Spaziergang mit Weinstopp: Döblinger Buschenschanken
In Döbling gibt es viele Heurigen - so weit, so bekannt. Dass einige von ihnen in den letzten Jahren begonnen haben, während des Sommers direkt in den Weingärten in Buschenschanken auszuschenken, ist aber vielleicht noch nicht zu allen durchgedrungen. Dabei lohnt sich ein Besuch wirklich: Am Hinweg stellt man mit einem Spaziergang sein Gewissen ruhig, dann genießt man mit einem Glas in der Hand die Aussicht und die Ruhe. Eine Übersicht über die Wiener Buschenschanken gibt es hier.
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