Mutmaßliche Nötigung
Beschuldigter Coach verließ Vienna FC schon im Mai

Sportlich ging es für die Vienna in der letzten Saison bergauf – doch jetzt stehen Vorwürfe gegen einen Ex-Trainer im Raum. | Foto: Johannes Reiterits
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Am Samstag wurde über die Kronen Zeitung bekannt, dass es bei der Damenmannschaft des First Vienna FC 1894 mutmaßlich zu Übergriffen gekommen sein soll. Der Verein soll davon gewusst haben. Die BezirksZeitung hat genauer nachgehakt. Bereits im Mai verließ der Beschuldigte schon den Verein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

WIEN/DÖBLING. Es sind schwere Vorwürfe, welche die Kronen Zeitung hier in Umlauf gebracht hat. Dem Medienhaus mit Sitz in der Muthgasse dürfte ein Dokument vorliegen. Demnach gibt es zwei Anzeigen gegen einen Ex-Trainer der Damenmannschaft.

Auf der Hohen Warte bereitet man sich auf die kommende Saison vor. Doch jetzt müssen Vorwürfe aufgeklärt werden. | Foto: Christa Posch
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Es steht der Verdacht der geschlechtlichen Nötigung und der Verdacht des Missbrauches eines Autoritätsverhältnisses im Raum, Ermittlungen sollen bereits aufgenommen worden sein. Die zwei Anzeigen stammen dabei von Mitgliedern der Vienna-Frauen selbst. Der Verein nennt nun auf Nachfrage der BezirksZeitung nähere Details zu der Causa.

Seit Mai gab es Vorwürfe

Die Kronen Zeitung zitiert einen sogenannten Insider, der nicht näher genannt wird: „Die Vorfälle sollen aber mehrere Jahre zurückreichen und auch intern bekannt gewesen sein, doch die Vereinsverantwortlichen sollen nichts unternommen haben.“ Zunächst gab es vom Verein nur eine schriftliche Stellungnahme auf der eigenen Homepage, in der dieser Punkt nicht angesprochen wird.

Die Vienna teilt nun auf Nachfrage der BezirksZeitung jetzt mit: "Anfang Mai haben sich einige Personen vertrauensvoll an die Vereinsleitung gewendet und über – bereits länger zurückliegende – Vorwürfe berichtet", so die Vereinsverantwortlichen. "Wir haben uns diesen Personen gegenüber zu absoluter Vertraulichkeit und dem Schutz ihrer Identität verpflichtet. Die Vereinsleitung hat umgehend reagiert."

Wenn du Gewalt ausgesetzt bist, kannst du dich rund um die Uhr an die Polizei wenden – auch anonym. Die Polizei verfügt auch über psychologisch geschulte Beamtinnen. | Foto: RegionalMedien Wien
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Umgehend nach dem Auftauchen der Vorwürfe sind der Verein und der Trainer getrennte Wege gegangen: "Sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde die Tätigkeit des Trainers eingestellt und er hat den Verein verlassen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Wir sind zu dem Fall ebenfalls im Austausch mit dem ÖFB. Der ÖFB hat nach unseren Informationen auch bereits die Trainerlizenz des betroffenen Trainers vorläufig suspendiert."

Volle Aufklärung

Dass Teile vom Verein bereits zuvor von möglichen Übergriffen gewusst hätten, bestätigt man nicht. Man geht der Sache nun jedenfalls nach. "Wir haben dazu aktuell keine konkreten Hinweise. Wir haben jedoch sofort nach bekannt werden der Vorwürfe ein Team zusammengestellt, das diese prüft" so die Vienna.

Bei den Herren schaffte die Kampfmannschaft heuer den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse Österreichs. | Foto: FOTObyHOFER/Vienna
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Was auch immer vorgefallen sein soll, dies soll sich zukünftig nicht mehr wiederholen, so die Verantwortlichen: "Bei der Aufarbeitung wird der Verein von professionellen Opfereinrichtungen begleitet. Das Ziel ist einerseits die lückenlose und transparente Aufklärung, andererseits Einführung von zusätzlichen Maßnahmen, um Machtmissbrauch und persönlichen Übergriffen jeder Art künftig noch besser vorzubeugen."

Anzeigen nach Betreuung

Dass erst zum Ende des Spielbetriebs zwei Anzeigen aus der Damenmannschaft kommen, hat wohl auch den Grund, dass es dafür auch Mut brauchte. "Alle aktiven Spieler:innnen wurden am 13. Mai über die Vorwürfe informiert und haben ein umfassendes Angebot von psychosozialer und rechtlicher Hilfe erhalten. Die Vereinsleitung hat den Betroffenen volle Unterstützung sowie – wenn gewünscht – aktive Zusammenarbeit bei weiteren Schritten zugesichert."

Die Vorwürfe gegen einen Ex-Trainer sind gewichtig. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Die Kronen Zeitung brachte ins Spiel, dass der Verein schon länger davon gewusst hätte – die BezirksZeitung hat nochmal genauer nachgefragt. | Foto: Unsplash
  • Die Vorwürfe gegen einen Ex-Trainer sind gewichtig. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Die Kronen Zeitung brachte ins Spiel, dass der Verein schon länger davon gewusst hätte – die BezirksZeitung hat nochmal genauer nachgefragt.
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Auch ein eigenes E-Mail-System wurde seitdem eingerichtet, um die Vorwürfe anonym und vertraulich aufzuklären, so der Verein:  "Diese E-Mail-Postfächer werden extern anwaltlich betreut. Zwei Personen haben sich daraufhin im Juni entschieden und waren mutig genug, Anzeige beim Landeskriminalamt zu erstatten. Der Verein unterstützt diesen Schritt und ist dazu seit Mitte Juni mit dem Landeskriminalamt in laufendem Kontakt." Am 28. Juni bekam man bei der Vienna die schriftliche Info, dass die Staatsanwaltschaft Wien die Ermittlungen gegen den Ex-Trainer eingeleitet habe.

Kein Platz für Gewalt

Dass man sich der vollen Aufklärung verschrieben hat und solche mutmaßlichen Vorfälle in Zukunft verhindern möchte soll auch das Engagement im Verein beweisen. "Wir analysieren sämtliche Abläufe und Bereiche unseres Vereins mit besonderem Augenmerk auf Möglichkeiten zur Vorbeugung von Übergriffen."

Damit will man sicherstellen, "dass jede Spielerin, jeder Spieler von klein auf lernt, laut und deutlich ‚Nein‘ zu sagen, wenn Grenzen überschritten werden und dies auch umgehend zu melden", so die Verantwortlichen

Seit Juli hat man einen neuen Cheftrainer bei den Damen. Die sportliche Leiterin Nina Burger mit dem neuen Cheftrainer Mark Dobrounig (Mitte) und Vienna-Vizepräsident Jonas Puck. | Foto: First Vienna FC 1894
  • Seit Juli hat man einen neuen Cheftrainer bei den Damen. Die sportliche Leiterin Nina Burger mit dem neuen Cheftrainer Mark Dobrounig (Mitte) und Vienna-Vizepräsident Jonas Puck.
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"Wir lehnen jegliche Gewalt strikt ab und setzen alles daran, unseren Spieler:innen ein sicheres Umfeld bei der Ausübung ihres Sportes zu bieten", versichert die Vienna. "Wir sind den Whistleblowerinnen dankbar, dass sie sich uns anvertraut haben und sie haben bei der strafrechtlichen Aufarbeitung des Falles unsere volle Unterstützung."

Die Damenmannschaft der Vienna spielt in der höchsten Frauen-Spielklasse Österreichs. In der abgelaufenen Saison erreichte man den guten vierten Platz. Seit Juli hat sie auch einen neuen Cheftrainer: Mark Dobrounig.

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