Laufbericht Vienna TrailRun 2018

Am Anstieg zum Hermannskogel | Foto: http://www.viennatrailrun.at
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  • Am Anstieg zum Hermannskogel
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  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

der Vienna TrailRun am Cobenzl ist ein junger Lauf, er findet heuer zum 3. Mal statt. Letztes Jahr war ich erstmals dabei und habe mich im Vorfeld gefragt: Ein Speedtrail in Wien, kann das überhaupt gehen? Gut, ich laufe öfters im Lainzer Tiergarten und muß zugeben daß das schon seinen Reiz hat und Spaß macht. Aber für ein Speedtrail-Rennen braucht es mehr als ein paar sanfte Steigungen und Gefälle auf Forststraßen, da will ich ordentliche Anstiege, Single-Trails und technisch schwierigere Abschnitte. Gibt es sowas am Rand des Wienerwaldes wo die Hügel nicht einmal so hoch sind wie der Anninger, einer meiner Haus"berge"?
Nun, das Rennen letztes Jahr hat meine Bedenken zerstreut, ich konnte meine Frage eindeutig mit "JA" beantworten :-)

Komprimiert auf 14Km und 590Hm findet sich - bis auf alpine Elemente - beim Vienna Trail alles was ich mir von einem Speedtrail erwarte: Recht knackig geht es auf den Hermannskogel hinauf, der wurzeldurchsetzte Serpentinenweg hinunter in die Wildgrube hat mein Herz lachen lassen, dazwischen ein paar sehr schöne Single-Trail Abschnitte, Waldwege auf denen man herrlich dahinziehen und Tempo machen kann ... ja, das kann was. Letztes Jahr gab's für mich nur ein kleines Manko - ich wurde in meiner Altersklasse "nur" 4. und ich gebe es gerne zu - ich lande nicht gerne auf Platz 4 ;-)

Für heuer ist meine Vorgabe also: Den Lauf nicht ganz so auf "Hollodrio" angehen wie letztes Jahr, ein wenig überlegter das Tempo einteilen und versuchen auf's Podest zu kommen - so weit, so gut. Ein Problem gibt aber: Es ist - im Gegensatz zum letzten Jahr - sehr heiß. Und das liegt mir nicht, da muß ich einfach etwas Tempo rausnehmen ... ich kann nur hoffen daß das für meine Konkurrenten auch gilt.

Um 10 Uhr ist der Start unweit vom Restaurant Waldgrill am Cobenzl. Ich bummle noch ein wenig beim Restaurant herum, nochmal etwas Wasser auf die Haare, ein Blick auf die Uhr - ups, 9:58! Jetzt aber schnell ... ich laufe Richtung Start ... verflixt, war die Strecke dorthin letztes Jahr auch so lang? Der Startsprecher ist schon zu hören, er sagt irgendwas von "Countdown" ... der Startbogen kommt in Sicht, der Lauf startet ja in die Richtung aus der ich komme. Und schon geht es 10 - 9 - 8 - ... ich renne jetzt neben der Straße ... 2 - 1 - LOS! Die Läufer sprinten los, an mir vorbei während ich durch´s Gras in die Gegenrichtung laufe, am Zielbogen vorbei, die Absperrung entlang bis fast ganz an's Ende des Starterfeldes. Erst dort kann ich mich in die Schlange der noch wartenden hinteren Starter hineinquetschen. "Na super, jetzt hast du fast 400 Leute vor dir und auf den ersten Kilometern kaum Möglichkeiten zum Überholen - bravo, gut gemacht, so kommst sicher auf das Podest!"

Fast eine Minute nach den ersten Läufern beginnt für mich das Rennen ... und ich stecke natürlich im Stau. Anfangs auf Asphalt schlängle ich mich links und rechts im Zickzack vor so gut es geht. Aber bald kommt ein schmaler Pfad entlang der Höhenstraße auf dem man (fast) nur im Gänsemarsch laufen kann, auf der rechten Seite begrenzt von Stauden, Gebüsch, Gestrüpp ... ist mir egal! Wo es irgendwie geht zwänge ich mich vorbei, schlage Ästen und Stauden zur Seite, ducke mich irgendwie durch ... auch wenn es Kraft kostet, ich MUß weiter vor! Das tu ich auch - aber es sollte Folgen haben ... den Forstweg hinunter Richtung Sieveringer Straße geht das muntere Überholen weiter. Aber da ist mehr Platz, ich kann halbwegs locker bergab sausen, langsam kommt Spaß in die Sache!

Unten im Tal beginnt der Anstieg über das Agnesbründl hinauf zum Hermannskogel, dem höchsten Punkt der Strecke. Etwa 220Hm, teilweise recht knackig - hier heißt es dosieren, zügig und gleichmäßig bergauf, an steileren Stellen gehen. Einige haben zu schnell begonnen, atmen hier hinauf schon schwer - und wieder ein paar Leute überholt. Oben am Hermannskogel habe ich keine Zeit mich viel umzuschauen. Den Anstieg hab ich gut verkraftet, jetzt beginnt der "lustige" Teil des Rennens, es wird Zeit Tempo zu machen ;-) Sehr abwechslungsreich führt die Strecke nun durch den Wienerwald, rauf, runter, links, rechts, Wald, Wiesen, Forstwege, nette Single-Trails ... ja, das kann was, macht richtig Spaß! Irgenwo bei etwa Km7, auf einem herrlichen langen Bergab-Waldweg laufe ich ziemlich flott auf eine Gruppe junger Läufer auf. "Was ist, Burschen, das halbe Rennen ist vorbei, wird Zeit daß ihr zu laufen beginnt!" ruf ich ihnen beim Überholen zu. Gelächter. Einer antwortet "Na warte, den Schotten hol ich mir!" "Na dann komm!" Er hängt sich an mich an und wir ziehen dem Rest davon. Und - bravo junger Mann, im Ziel war er tatsächlich vor mir!

Bis dahin ist es aber noch ein Stück, der nächste Leckerbissen für mich sind die Serpentinen hinunter in die Wildgrube. Recht steil, holprig, die Spitzkehren ein wenig rutschig, heißa, das gibt was her! Augen auf und Konzentration und nicht ZU schnell denn danach kommt noch ein kleiner aber spürbarer Anstieg in's Ziel ... Leicht bergauf geht es jetzt durch Weingärten und über eine Wiese. Nun merke ich auch die Belastung des Rennens das schon über eine Stunde dauert, die Hitze, die Sonne brennt hier, ganz so locker laufe ich nicht mehr dahin. Jetzt heißt es beißen, auf Zug bleiben auch wenn es schwerfällt, Atmung und Puls raufgehen. OK, bis in's Ziel ist es nicht mehr weit, das halte ich durch. Die letzten paar hundert Meter geht es wieder bergab, das Tempo steigt und ich komme einem Läufer immer näher ... ob ich den noch erwische? Es geht zwar um nichts aber Energie für einen zünftigen Zielsprint habe ich noch also - raus damit und Vollgaaaaaaaaas! Fast gleichauf gehen wir über die Ziellinie, geschafft!

Mit 1:19:40 zwar etwas langsamer als letztes Jahr aber mein verspäteter Start und die Hitze haben einfach gekostet. Abgesehen davon hat mir der Lauf wieder jede Menge Spaß gemacht, mal sehen, welcher Platz sich ausgeht ... oha, auf meiner Hose picken ein paar Kletten, die habe ich mir wohl bei meinen ungestümen Überholmanövern eingehandelt. Bevor ich sie runterzupfen kann sagt jemand "Was hast du denn da im Haar?". Im Haar? Wahrscheinlich ein Ästchen oder Blätter die ich mitgerissen habe ... ich taste danach ... Autsch! Ach du Sch... das fühlt sich an wie eine ... nein das sind gleich mehrere KLETTEN! Verdammt, wie kriege ich die da raus, die haben sich während des Laufes total verfilzt ... keine Chance, je mehr ich herumzupfe desto schlimmer wird das Schlamassel.

Hinterm Zielbogen steht eine Dame die irgendwie nach Sanitäter ausschaut. "Ich habe ein Problem ..." komme ich zu ihr. "Sind sie verletzt?" "Nein, das nicht, aber schauen sie mal da ..." "Na super, wie haben's denn das gemacht? Sowas hab ich noch nie gehabt ...". Sie versucht die Kletten aus den Haaren zu lösen - vergeblich. "Ich fürchte, da hilft nur eine Schere!". Autsch, das tut weh. Fast zwei Jahre war ich nicht mehr beim Friseur, Haare schneiden kommt nicht in Frage! Aber ich habe wohl keine Wahl ... Also organisiert sich die Dame eine Schere - "Bitte so wenig wie möglich wegschneiden!!" - "Keine Sorge, aber ein bissl was muß schon weg!" - und schnipp! Schon bin ich ein paar schöne Locken los. Das traurige verfilzte Knäul drückt sie mir in die Hand, schaut mich kritisch an und meint "Jetzt sind's aber ziemlich einseitig, sollte ich nicht die andere Seite auch ..." "NEINEINEIN, bloß nicht, das geht schon (ich hab keine Ahnung wie ich ausschaue), vielen Dank für die Hilfe!" "Gerne - und schönen Tag noch!"

Gut, nachdem das überstanden ist widme ich mich dem Zielbuffet, plaudere mit Freunden und Bekannten, scherze mit den jungen Typen die ich unterwegs (teilweise) überholt habe, laufe ein weing aus, mache es mir im Restaurant Waldgrill gemütlich und warte auf die Ergebnisse. Ob die 1:19:40 für's Podest reichen? Die Hitze war ja für alle gleich, aber der verpatzte Start ... und dann werden die Listen ausgehängt - wo bin ich ... ah da - M50 Platz ZWEI! Suuuuuper, das ist klass, damit hab ich auch einen Vienna-TrailRun Pokal in meiner Sammlung - auch wenn dafür Haare lassen musste :-)

Soweit mein Bericht vom Vienna-Trail,

bis zum nächsten Mal

LG Hans

P.S.: Ergebnisse, Fotos, Info´s usw. gibt es auf http://www.viennatrailrun.at
Und Gratulation an das Organisationsteam! Aus meiner Sicht war das eine ausgezeichnete Veranstaltung, ein abwechslungsreicher Speedtrail in Wien ist tatsächlich möglich!Nur eine Bitte hätte ich: Sorgt nächstes Jahr dafür daß ein kundiger Friseur für Notfälle im Zielbereich ist damit ich nicht nochmal Haare lassen muß ;-)

Wo: Cobenzl, 1190 Wien auf Karte anzeigen
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