Algenplage zerstört Mühlwasser

- Der Algenteppich am Mühlwasser zerstört den Badespaß der Gäste. Die MA 45 will keine Mähboote einsetzen.
- Foto: Herbert Jirek
- hochgeladen von Barbara Schuster
Das Mühlwasser leidet unter Algenbefall. Zum Ärgernis der Anrainer sind hier keine Mähboote unterwegs.
DONAUSTADT. Das Mühlwasser zählt zu den beliebtesten öffentlich zugänglichen Badeplätzen in Wien, und das nicht nur für Donaustädter. Doch der heurige Algenbefall des Naturgewässers trübt den Badespaß.Während an der Alten Donau noch bis Oktober die Mähboote der MA 45, Wiener Gewässer, im Einsatz sind und dem Algenwachstum Einhalt gebieten, warten die Anrainer am Mühlwasser vergebens auf die Unterstützung der Stadt.
Maria Prem wohnt nur wenige Gehminuten vom Unteren Mühlwasser entfernt. Sie und ihr Mann gehen fast täglich mit ihrem Hund am Ufer spazieren. Auch in den Hitzemonaten haben die beiden das Mühlwasser oft zum Schwimmen genutzt. Doch je länger der Sommer dauert, desto schlechter steht es mittlerweile um die dortige Wasserqualität. "Es ist alles voll mit Schlingpflanzen und niemand kümmert sich darum", beschwert sich die rüstige Rentnerin. Auch die Wasserqualität ließe mittlerweile zu wünschen übrig, denn "es wirkt so, als ob das Wasser bald umkippen wird".
Wenn das Wasser kippt
Vom Umkippen spricht man, wenn ein Gewässer aufgrund von einem Nährstoffüberschuss aus dem Gleichgewicht gerät. Algen, die gerade in den heißen Monaten stark wachsen, sterben irgendwann ab und verrotten. Dabei entziehen sie dem Wasser Sauerstoff. Wenn nicht mehr genügend Sauerstoff für den Abbau vorhanden ist, ist das Wasser gekippt. Dieser Zustand macht sich auch schnell beim Gestank nach Methan und Schwefel bemerkbar.
Nicht nur das Ehepaar Prem blickt besorgt auf das Mühlwasser. Auch Anrainer Herr Sier bereitet das enorme Wachstum der Algen Kopfzerbrechen. "Ich bin schon 30 Jahre hier und so schlimm war es noch nie. Früher waren Mähboote im Einsatz, aber heuer nicht. Die fahren alle nur auf der Alten Donau", klagt der Anrainer.
MA 45 setzt keine Mähboote ein
"Das Mühlwasser wurde noch nie und wird auch aktuell nicht von der Stadt Wien gemäht", heißt es von der MA 45, Wiener Gewässer, auf Nachfrage der bz. Da das Mühlwasser ein als Landschaftsschutzgebiet geschütztes Naturgewässer ist, sei das Ziel, den Naturraum möglichst ohne Eingriffe zu erhalten. Die MA 45 kümmert sich beim Mühlwasser nur um Pflegemaßnahmen wie beispielsweise Schilf- und Baumschnittarbeiten.
Die Alte Donau ist zwar ebenfalls ein Naturgewässer, aber im Gegensatz zum Mühlwasser als Erholungsgebiet gewidmet. Neben dem ökologisch wichtigen Lebensraum, muss sie auch für Erholungssuchende und Sportliebhaber zur Verfügung stehen. "Die Alte Donau unterliegt einem sehr hohen Nutzungsdruck", so die MA 45. Für Anrainer heißt das, dass die zahlreichen Algen auch weiterhin nicht von der Stadt bekämpft werden.
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