Scientology: Aufklären und helfen, oder Leben und sterben lassen?
Als Anhänger von Scientology gewöhnt man sich daran, sich über Menschen zu wundern, die Scientology angreifen. Man fragt sich, was sie motiviert? Warum sie so leidenschaftlich darin sind, was sie tun? Warum können sie es nicht so belassen wie es ist? Ist es nicht schon genug, dass sie Scientology nicht mögen und es dabei beruhen lassen? Können sie den Anhängern von Scientology nicht in Frieden ihre Dinge machen lassen? Warum verbringen diese Menschen so viel Zeit und Mühe mit Blogs und Artikeln zu schreiben, mit Interviews in der Presse, mit verfassen von Büchern und sogar mit drehen von Filmen wie schlimm ihre Erfahrungen in Scientology waren? Anders gesagt, können sie nicht einfach leben und leben lassen?
Scientology füttert ihre Anhänger mit vielen Erklärungen über diese Angreifer. Vor allem durch Mitarbeiter von OSA (Office of Special Affairs; Büro für Öffentliche Angelegenheiten), dem rechtlichen und nachrichtendienstlichen Flügel der Organisation. Im Jahr 2008, als Anonymous mit den Protesten startete, erklärte zum Beispiel Scientology ihren Anhängern sorgfältig, dass es sich um einen Haufen nutzloser, gelangweilter jugendlicher Hacker handelt, die gerade nichts Besseres zu tun haben. Es wurde gesagt, dass es sich im Grunde um Kinderporno-Händler im Internet handle, die Drogen nehmen und die von einem Rädelsführer finanziert werden. Dieser organisiere diesen Aufwand und bezahle sie mit Pizza und 10 bis 20 Euro pro Stunde, damit sie vor jeder Organisation mit Schildern, auf denen "Frag mich über Xenu" und "Scientology ist eine Falle" steht, herumtanzen. Es wurde zu Verstehen gegeben, dass diese mysteriösen Anführer von der Pharmaindustrie viel Geld erhalten um Scientology zu beseitigen, da Scientology so effektiv ihren Profit mit Psychodrogen für Kinder abschneide.
Scientology-Anhängern wird erzählt, dass Kritiker unterdrückerische Personen sind, die nichts weniger wollen, als die absolute Zerstörung der Menschheit. Es wird ihnen gesagt, dass diese Menschen wegen ihrer eigenen Missetaten so kritisch gegenüber Scientology sind. In den Augen eines Mitglieds ist Scientology die einzige Organisation in der Weltgeschichte, die nichts Falsches tut und über jedwede Kritik erhaben ist. Gründer L. Ron Hubbard und der derzeitige Anführer David Miscavige sind fehlerlos und die selbstlosesten und hingebungsvollsten Menschen die jemals gelebt haben. Scientology sieht sich selbst als die ethischte Gruppe auf diesen Planeten. Darum akzeptiert jedes Mitglied kritiklos Antworten von höher stehenden Personen als Wahrheit, weil Scientology einfach nicht Lügen kann. Natürlich spottet das jeder Logik und Vernunft.
Scientology widmet sich ausschließlich einer Sache: Geld zu machen. In Wirklichkeit ist Scientology eine gewinnorientierte, manipulierende Organisation, die sich hinter dem Deckmantel "Religion" versteckt, welcher Rechte und Privilegien zubilligt, die kein Konzern haben darf. Als anerkannte Religion in den USA, kann und führt Scientology ungehindert Stalking, Schikane, emotionale und psychologische Erpressung, Menschenhandel, Sklaverei, Kinderarbeit, erzwungen Abtreibungen, uvm. durch - alles geschützt durch die Religionsfreiheit im 1. Zusatzartikel zur Verfassung. Dieses Recht sollte niemand haben. Jede gewinnorientierte Organisation, die versuchen würde mit diesen Tatsachen ungeschoren davonzukommen, wie Scientology tagtäglich damit davonkommt, würde nach wenigen eingereichten Berichten über Missbrauch sofort von den Regierungsbehörden binnen Tagen geschlossen werden.
Wenn man all diese düsteren Details (und noch viel mehr) erfährt, dann beschließen Menschen etwas zu unternehmen, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Dabei ist man jedoch nicht allein. Es gibt Organisationen mit Hunderten oder sogar Tausenden Mitgliedern, wie Amnesty International oder die vielen NGOs die sich z.B. im Bereich Gewalt gegen Kinder/Frauen einsetzen, welche Vollzeit arbeiten, um gleichartigen Missbrauch aufzudecken. Zugegeben, Scientology-Kritiker mit diesen Organisationen, in Bezug auf ihr Volumen an geleisteter Hilfe, zu vergleichen, ist etwas vermessen. Mit Sicherheit lässt sich allerdings sagen, diese Menschen arbeiten für den gleichen Zweck: Das Beste zu geben, um diese Welt zu einem besseren Platz zu machen – und das durch das Aufdecken von Korruption, Missbrauch, Betrug, Habgier und finanzieller/psychischer/physischer Ausbeutung.
Man möchte denjenigen helfen, die sich noch immer in der isolierten Blase Scientology befinden, die offenkundig betrogen, hereingelegt und missbraucht werden, damit sie nicht noch weiter in dieser schrecklichen Situation feststecken. Man will, dass sich durch Scientology zerstörte Familien mit ihren Liebsten wiedervereinen. Man will richtige Gerechtigkeit für diese Misshandlung und das die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Darum erheben Menschen ihre Stimme gegen Scientology. Das ist die treibende Kraft hinter den vielen Kritikern. Darum gibt es von diesen Menschen zum Thema Scientology in Ruhe lassen keine „Leben und Sterben lassen“-Philosophie. Keine Organisation, die tagtäglich solchen Missbrauch betreibt, hat eine Existenzberechtigung. Es ist Zeit das zu beenden. Darum treten Menschen gegen Scientology auf und in der Hoffnung, dass durch ihre Arbeit andere überzeugt werden können, das Gleiche zu tun.
Weitere Informationen unter: Destruktive Gruppen Erkennen
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