15 Operationen am Tag
Tageschirurgie Hohenems baut das Angebot an minimalinvasiven Eingriffen aus

Eine Tageschirurgie kann bei Schmerzen rasche und unkomplizierte Abhilfe schaffen | Foto: Karin Nussbaumer
4Bilder
  • Eine Tageschirurgie kann bei Schmerzen rasche und unkomplizierte Abhilfe schaffen
  • Foto: Karin Nussbaumer
  • hochgeladen von RZ Regionalzeitung

Die zwei Abteilungen „Tageschirurgie“ am LKH Hohenems und „Chirurgie“ am LKH Bregenz sind noch enger zusammengewachsen: Unter der gemeinsamen Leitung von Primar Dr. Claudius Falch sind die minimalinvasiver Operationstechniken und endoskopischer Behandlungsstrategien vorangetrieben worden.

Dr. Falch brachte aus seiner Zeit am Uniklinikum Tübingen eine minimalinvasive endoskopische Operationsmethode nach Vorarlberg. Die Operationstechnik „E.P.Si.T.“ (Endoscopic Pilonidal Sinus Treatment) behandelt chronisch-entzündliche Erkrankungen der Gesäßfalte, so genannte Steißbeinfistel, die vor allembeim Sitzen sehr schmerzhaft ist. „Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Operationen ist die deutlich kleinere Wunde“, erklärt der Primar. „Sie beträgt etwa ein bis anderthalb Zentimeter im Durchmesser und bereitet kaum Schmerzen. Schon nach ein bis zwei Tagen kann der Patient wieder zur Schule, zur Ausbildung oder Arbeit zu gehen.“

Kleiner Schnitt, große Wirkung

Eine Variante dieser Technik ermöglicht auch die Schließmuskel-schonende Therapie komplexer Analfisteln („VAAFT“ - Video-Assisted Anal Fistula treatment). Auch diese Operationsmethode eignet sich ideal für das tageschirurgische Konzept in Hohenems. Dabei kann gerade eine Tageschirurgie rasche und unkomplizierte Abhilfe schaffen.

Tageschirurgie als Angebot

Der Primar betont jedoch: „Tageschirurgie ist ein Angebot, kein Muss.“ Infrage kämen Menschen, die – abgesehen vom bevorstehenden Eingriff – gesund und in ein familiäres Umfeld eingebettet sind, das sich im Anschluss an die OP zu Hause um die Nachsorge kümmern kann.
In den 14 Jahren seit Einführung einer eigenständigen Abteilung „Tageschirurgie Hohenems“ haben über 2.400 Patienten jährlich eine ambulante oder tageschirurgische Behandlung in Anspruch genommen. Hinzu kommt, dass die Abteilung Allgemeinchirurgie der Tageschirurgie Hohenems inzwischen ein breites Spektrum an Eingriffen anbietet. „Zu den häufigsten Eingriffen zählen Krampfadern-OPs sowie Operationen nach Leistenbrüchen“, erklärt der geschäftsführende Oberarzt Dr. Wolfgang Riediger. Möglich ist das nur durch ein perfektes Zusammenspiel von erfahrenem Personal und laufend weiterentwickelten Operations- und Anästhesietechniken. Das Expertenteam in Hohenems arbeitet eng – teils standortübergreifend – mit dem Landeskrankenhaus Bregenz zusammen.

Kurze OP-Wartezeiten

Die Tageschirurgie in Hohenems ist aktuell mit fünf Zimmern und zehn Betten ausgestattet. Um die Patienten kümmert sich ein 44-köpfiges Team. In zwei Operationssälen werden, einschließlich der Abteilung für Unfallchirurgie, täglich bis zu 15 Eingriffe durchgeführt. Die Verweildauer auf der Station ist dabei so lang wie nötig und so kurz wie möglich. Das bietet den Vorteil, dass die Wartezeiten auf eine Operation kurz sind und die OP-Termine sehr flexibel vergeben werden können.
Ist schließlich der tageschirurgische Eingriff in Hohenems samt häuslicher Pflege zu Hause wie geplant verlaufen, werden die Patienten ein paar Tage später noch einmal zur Kontrolle in die Ambulanz des LKH bestellt. Danach geht es - wenn nötig - in der Facharztpraxis weiter.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.