Liste Burgenland: „Vier Mandate und noch mehr“
Einen Tag vor der Bundespräsidentenwahl startete die „Liste Burgenland“ ihren Wahlauftakt. Die Spitzenkandidaten zeigten sich dabei recht selbstbewusst.
„Wolfgang Rauter war immer der Meinung, wir schaffen vier Mandate. Seit einigen Stunden sage ich: Wir schaffen noch mehr“, meinte Manfred Kölly, Spitzenkandidat beim Wahlauftakt im Kurpark von Bad Sauerbrunn. Ob Köllys Zuversicht auf aktuelle Umfrageergebnisse fußte oder doch nur reiner Zweckoptimismus war, konnte nicht Erfahrung gebracht werden. Jedenfalls hatte man an diesem Nachmittag nicht den Eindruck, dass nur einer der rund 250 Sympathisanten Zweifel daran hatte, dass es die Liste Burgenland in den Burgenländischen Landtag schafft.
Gewohnt kämpferisch und wortgewandet zeigte sich der ehemalige FPÖ-Chef Wolfgang Rauter. „Im Unterschied zur SPÖ und ÖVP, wo sich die Wählerschaft einen Job, Förderungen oder Aufträge erwartet, versprechen wir unseren Wählern eine bessere Zukunft für das Burgenland“, so Rauter, der LH Hans Niessl als „Mini-Berlusconi“ bezeichnete. „Sieht Niessl nicht, wieviel Jugendliche im Burgenland keinen Arbeitsplatz bekommen?“
Rauter verwies weiters auf einzelne Schwerpunkte des Programms der Liste Burgenland, wie etwa „Das Recht geht vom Volk aus“, „das Streben nach Gerechtigkeit hat absolute Priorität“, „Leistung darf nicht bestraft werden“ oder „Arbeitskostenzuschuss statt Förderung von Großkonzernen“.
Kein Verständnis hat Rauter mit dem von der FPÖ plakatierten Slogan „Grenzen dicht“.
„Das hören wir von einer Partei, die ihre Plakatständer von Rumänen aufstellen und die Werbemittel in der Slowakei drucken lässt.“
Die Position der „Liste Burgenland“ in der Ausländerfrage: „Anständige und arbeitswillige Ausländer sind mir allemal lieber als unanständige Inländer. Unanständige Ausländer müssen wir aber in unserem Land nicht tolerieren“, so Rauter.
Einsparungen sollen in erster Linie bei der Politik beginnen: „Hundert Nationalratsabgeordnete machen die Arbeit genauso wie 183. Und im Burgenland fordern wie drei statt sieben Regierungsmitglieder sowie 25 statt 36 Landtagsabgeordnete. Seit wir bei der EU sind, haben wir sowieso fast nichts mehr zu entscheiden“, meint Rauter.
Spitzenkandidat Manfred Kölly sieht die „Liste Burgenland“ als Alternative zu der „Allmacht der SPÖ und der Ohnmacht der ÖVP.“ Kritik übt der Spitzenkandidat der „Liste Burgenland“ aber nicht nur an den im Landtag vertretenen Parteien, sondern auch an den Medien: „Wer mehr bezahlt, bekommt auch mehr positive Meldungen.“
Große Probleme hat Kölly auch mit der derzeitigen Zusammensetzung der Landesregierung: „Das Land kann nicht nur von Lehrern regiert werden!“
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