Niessl warnt vor Schwarz-Blau
Offizieller Wahlauftakt in der SPÖ in der Oberwarter Messehalle. Rund 1.000 Besucher erlebten einen kämpferischen Hans Niessl, der vor Schwarz-Blau im Burgenland warnte.
Zwischen „Winke-Charts“, Abba-Songs und Autobussen beging die SPÖ Burgenland als letzte der Landesparteien ihren Wahlkampfauftakt. Im Mittelpunkt: Das Team Hans Niessl rund um und mit dem Landeshauptmann, welches per Wahlkampfbus in und nicht vor die Oberwarter Messehalle chauffiert wurde und neben den SP-Landesräten unter anderem aus Bundeskanzler Werner Faymann, Bundesminister Norbert Darabos, den beiden Bundesgeschäftsführern Laura Rudas und Günther Kräuter sowie Staatssek-retär Josef Ostermayer bestand. Schon bei der Begrüßungsrede machte Landesgeschäftsführer Robert Hergovich vor dem gut gefüllten Saal klar, dass harte Zeiten drohen. Er nahm das unschöne Wort ‚Schottermitzi’ in den Mund, eine Kampfansage, die Bundesminister Norbert Darabos mit einem Querschlag auf seinen Kollegen Berlakovich unterstrich. „Ich habe nicht so viel Grund wie er, aber das Herz im Burgenland“, meinte der Verteidigungsminis-ter, nach dessen Rede die politische Ausrichtung für drei Wochen Wahlkampf deutlich wurde: Für den Assistenzeinsatz, gegen die Steindl-Fekter-ÖVP, gegen schwarz-Blau, für den weiteren Aufschwung des Landes – und: für die Jugend, der, obwohl spärlich anwesend, die Frage entgegen geworfen wurde: Was hat Strache bisher für euch getan? Diese Frage bildete, nachdem sich Bundeskanzler Werner Faymann in seiner Rede als Burgenland-Fan geoutet hatte, einen wichtigen Punkt in der finalen Ansprache des Landeshauptmannes, der die Erfolge der letzten Regierungjahre auflis-tete. Sinkende Jugendarbeitslosigkeit, Ausbildungsplätze für alle, die höchste Maturantenquote, steigendes Wirtschaftswachstum, Kinderbetreuungsplätze für die Mütter, Tourismus im Höhenflug, nachhaltige Energien für alle.
Und die ÖVP? Die ÖVP dagegen hätte sich damit begnügt, gegen das Budget zu stimmen – und „wer gegen das Budget stimmt, lässt das Land im Stich“, so der LH, der eindrücklich vor Schwarz-Blau warnt: „Das Burgenland darf nicht Kärnten werden.“
Kritik übte Niessl auch an der FPÖ: „Was haben die Freiheitlichen bislang für die Arbeitsplätze getan? – Nichts, außer dass Johann Tschürtz sich um seinen eigenen Arbeitsplatz kümmert – er will nämlich Soziallandesrat werden.“
Zum Abschluss schwört Niessl seine Zuhörer darauf ein, sich nicht zurück zu lehnen, sondern „zu den Menschen zu gehen“ und um jede Stimme für den Erhalt der absolute Mehrheit für das Burgenland zu kämpfen: „Im Jänner lagen wir in den Umfragen bei 46 Prozent, jetzt bei 48 Prozent, in zehn Tagen sind wir bei 49 Prozent, das heißt, wir haben dann noch zehn Tage Zeit, um auf 50 Prozent zu kommen!“
Kommentar des ÖVP-Landesgeschäftsführers Christian Sagartz zum Wahlkampfauftakt der SPÖ: „Der selbstherrliche Auftritt der Niessl-SPÖ hat wieder gezeigt: Der absolute SPÖ-Machtrausch muss bei der Landtagswahl beendet werden. Die Burgenländerinnen und Burgenländer verdienen eine offene und faire Politik, in der jeder gleich und nicht nach dem Parteibuch behandelt wird.“
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