Bildungs- und Berufsinformationsmesse Burgenland 2012 (BIBI) fand in Oberwart statt

- hochgeladen von Michael Strini
Schulen und Ausbildungszentren präsentierten sich in der Messehalle
In Oberwart ging vom 2. bis 4. Oktober in der Messehalle die Bildungs- und Berufsinformationsmesse 2012 (BIBI) mit 52 Ausstellern über die Bühne.
„Bildungs- und Berufsinformation ist sehr wichtig. Wir haben im Burgenland ein vielseitiges Bildungs- und Berufsangebot, aber nicht alle Jugendliche wissen über die Vielfalt an Schulen und Berufen die es im Burgenland gibt Bescheid. Deshalb ist wichtig, dass es eine breite Information für junge Menschen im Burgenland gibt“, betont LH Hans Niessl bei der Eröffnung.
„Ob Einzelhandelskauffrau, Technikerin oder Tischlerin, was auch immer du einmal werden willst, du kannst es!“ - dieser Satz, den sicherlich die meisten Mädchen - und Burschen - irgendwann einmal in ihrem Leben hören, stimmt leider nur bedingt. Denn der Blick in die Berufslandschaft zeigt, dass Talent und Interesse oft nicht die einzigen Kriterien sind, um einen bestimmten Beruf zu ergreifen.
„Die Arbeitswelt ist überwiegend so organisiert, dass sich die Ausbildungswahl als eine der wichtigsten Entscheidungen darstellt. Doch auch Faktoren wie das flexible Angebot auf dem Arbeitsmarkt, die Einkommenssituation oder Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.v.m. sind ausschlaggebend“, so Frauenlandesrätin Verena Dunst.
Bewusstseinsbildung
Mit der Bildungs- und Berufsinformationsmesse solle primär den Mädchen, bewusst gemacht werden, dass sich die Möglichkeit der Berufswahl nicht nur auf wenige Berufe beschränkt, betont Dunst: „Ich möchte jedoch noch einen Schritt weiter gehen und speziell den Mädchen ganz bewusst die Vorteile von technischen Berufen näher bringen, die oftmals besser entlohnt werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern“, erklärt Dunst.
Eine Bewusstseinsbildung sei vonnöten – und zwar dort, wo das am meisten Sinn habe: „Direkt bei den Jugendlichen – ohne jeden Umweg, ohne irgendeine Bewertung eines Erwachsenen im engeren Umfeld der Schülerin. Erst wenn die junge Schülerin weiß, was möglich ist – und wenn sie weiß, dass es möglich ist, wird sie beweisen können, dass sie umfassend gebildet ist.
In die gleiche Kerbe schlägt der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Burgenland, Mag. Dr. Gerhard Resch: „Information und Beratung ist das Um und Auf einer erfolgreichen Berufslaufbahn.“ Zu wenig Information führe zu Fehlentscheidungen, außerdem würden viele Talente und Fähigkeiten unentdeckt bleiben, gibt Resch zu denken.
YOUTH ACTION DAYS
Die im Vorjahr erstmalig durchgeführten YOUTH ACTION DAYS werden auch heuer weitergeführt. Mit tollen Aktivitäten sowie dem „MoBI“, der mobilen Mobil Bildungsinformation, werden die Jugendlichen zu den Themen Gewaltprävention, Rassismus, Antisemitismus, Umgang mit Medien sowie Gesundheit (Alkohol, Nikotin, Einstiegsdrogen, Verhütung, Ernährung, Schönheitsideale, Rollenzuschreibungen) informiert. Das Mobil wird von MonaNet und der KIJA betreut.
Karriere - ist weiblich
„Karriere macht, wer ganztägig verfügbar ist, zu Hause kaum Pflichten hat und so die ganze Energie in den Beruf stecken kann. Nach wie vor leisten jedoch überwiegend Frauen die gesamte Haus- und Familienarbeit – nämlich 70 %! Und nach wie vor verwundert es auch nicht, dass zwischen dem mittleren Einkommen der Männer und dem der Frauen ein ziemlich großer Unterschied besteht und dass auf Managementebene kaum Frauen zu finden sind. Dabei sind Frauen aufgrund ihrer Doppelrolle in Familie und Beruf großartig im Organisieren, identifizieren sich komplett mit dem Unternehmen, sind besonders engagiert und haben hervorragende Managementqualitäten!“, so Dunst.
Geschlechtsspezifische Unterschiede spiegeln sich schon in den Lehrberufshitlisten der Mädchen und Burschen wider: die Hälfte der Mädchen, die sich für eine Lehre entscheiden, werden Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau oder Friseurin. Insgesamt wählen 70 % aller Lehrmädchen aus nur zehn Lehrberufen.
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