Stefan Franke liest am 18.03.2025 in der Buchhandlung Morawa Leoben aus seinem Buch „Ein bisserl schimpfen, ein bisserl räsonieren“ (Carl Ueberreuter Verlag) – eine kuriose Zeitreise ins beginnende 20. Jahrhundert.
Granteln, sudern, Leut’ ausrichten – das kann wohl niemand so gut wie wir Wiener. Man hat in der österreichischen Hauptstadt eben schon eine gewisse Übung in diesen Dingen, wie Stefan Frankes Buch „Ein bisserl schimpfen, ein bisserl räsonieren“ (Carl Ueberreuter Verlag) zeigt, denn schon vor mehr als hundert Jahren echauffierte man sich in Wien gerne über diverse Missstände und Ärgernisse.
Das Buch – eine Sammlung von Leser- bzw. Beschwerdebriefen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wochenzeitung „Wiener Hausfrau“ veröffentlicht wurden – lässt das Wiener Bürgertum von damals über Alltägliches Dampf ablassen: Hunde, die im Restaurant über den Tisch laufen, wild knutschende Liebespärchen in der Elektrischen, lästige Sitznachbarn im Theater etc.
Diese und ähnliche Ärgernisse gaben in den Jahren 1909 bis 1915 Anlass, sich in den damals üblichen blumigen Worten an die Zeitung zu wenden, denn „am Ende nutzt es doch etwas, wenn recht viele über eine und dieselbe Sache schimpfen“, wie eine anonyme Schreiberin eines solchen Leserbriefes meint.
Stefan Franke, geboren 1976 und wohnhaft in Wien, ist ausgebildeter Sprecher und Autor. Seine Lieblingsbeschäftigung, das Schmökern in historischen Zeitungen, hat 2023 zu seinem Buch „Ein bisserl schimpfen, ein bisserl räsonieren“ (Carl Ueberreuter Verlag) geführt, welches voll mit kuriosen Beschwerdebriefe von anno dazumal ist. www.stefanfranke.at