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99. SonntagsFoyer - l barbiere di Siviglia

  • 22. Oktober 2023, 19:50 Uhr
7. Januar 2024
11:00 - 12:30 Uhr
Musiktheater Linz, Am Volksgarten 1, 4020 Linz
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Balcón de Rosina in Sevilla | Foto: Yair Haklai; wikimedia

Wie ein Barbier die Welt erobert

Mit Regisseur Gregor Horres und Regieteam, Claudio Novati (Musikalische Leitung), Christoph Blitt (Dramaturgie und Moderation) und Mitgliedern des Musiktheaterensembles
Gioachino Rossinis Komische Oper Il barbiere di Siviglia (Der Babier von Sevilla) erfreut mit ihrer humorigen Handlung und ihrer virtuos-vitalen Musik das Publikum weltweit. Diese Beliebtheit verwundert dabei in keinster Weise, denn das Handlungsmuster, das Rossini in seinem Werk bedient, ist leicht verständlich und oft in unzähligen Komödien erprobt: Ein ältlicher Vormund, der das Vermögen und die Attraktivität seines jungen Mündels ausgiebig genießen möchte; die derart Bedrängte, die jedoch einen jüngeren Mann liebt; ein Intrigant, der dem Vormund zuarbeitet; und ein umtriebiger guter Geist, der wiederum die Liebenden unterstützt. Am Ende jedenfalls findet das junge Paar zueinander und der Vormund hat das Nachsehen.
Doch der Erfolg, dessen sich Il barbiere di Siviglia erfreut, hat auch seinen Preis. So reduzierte die Nachwelt Rossini auf die Rolle eines Buffa-Komponisten. Damit nicht genug kolportierte man in unzähligen Anekdoten und Lebensbeschreibungen ein Rossini-Bild, das den Komponisten als einen ewig witzelnden, ein wenig oberflächlichen Menschen charakterisierte. Doch wenn man genauer hinsieht, erkennt man sehr rasch, dass man Rossini damit unrecht tut. Sicher, er hatte Witz und Geist, gleichzeitig begegnete er seiner Umwelt mit größtem Unbehagen, sodass viele Jahre seines Lebens von tiefster Melancholie überschattet waren. Viel spannender Stoff also für ein SF über eine der interessantesten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts und seine beliebte Oper Il barbiere di Siviglia, die bei aller Überdrehtheit auch von dem Skeptizismus ihres Schöpfers kündet.

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