"Ich stand am Fenster und wartete, dass die Sonne unterging, denn das war die Regel, und wenn ich nicht wollte, dass etwas Schlimmes geschah, musste ich warten, bis sie untergegangen war."
Mit diesen Sätzen beginnt er, der Lebensbericht eines Erzählers, der nach einer existenziellen Krise in seine serbische Heimatstadt zurückgekehrt ist - von der belgischen Nordseeküste an die Theiß, aus Westflandern unter den hohen leeren Himmel der Vojvodina. Die Handlung umfasst drei Jahrzehnte, vom Beginn der Jugoslawienkriege bis in die Gegenwart. Dem Kriegsdienst entgangen, arbeitet er auf der Rosenfarm seines Vaters. Trotz eines Handelsembargos transportiert er die Pflanzen ins europäische Ausland, die Angst mit selbstgesetzten Regeln bekämpfend. Jahre später werfen ihn eine schwere Krankheit und eine Beziehungskrise aus der Bahn.
Der Roman wurde aus dem Ungarischen von Terézia Mora übersetzt.
Über Zoltán Danyi
1972 in Senta/Jugoslawien geboren, studierte Philosophie und Literatur in Novi Sad und Szeged. 2003 debütierte er als Lyriker und veröffentlichte Gedichte und Kurzgeschichten. Er promovierte 2008 über Béla Hamvas und war Lektor und Hochschullehrer. Für seinen ersten Roman "Der Kadaverräumer" wurde er 2016 mit dem Miklós-Mészöly-Preis ausgezeichnet. Danyi, ein Angehöriger der ungarischen Minderheit in Serbien, lebt als Rosenzüchter in Senta. 2019 war er auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis des Haus der Kulturen der Welt in Berlin.
Über Zoltán Lesi
1982 in Ungarn geboren. Er veröffentlichte drei Gedichtbände und ein Kinderbuch auf Ungarisch. Als Abschluss seines Aufenthaltsstipendiums in Stuttgart erschien in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude 2019 sein erstes deutschsprachiges Buch "In Frauenkleidung" in der Übersetzung von Nóra Keszerice (edition mosaik). Das Buch erschien in polnischen, slowakischen, französischen Übersetzungen.
Moderation und Gespräch finden auf Englisch statt. Aus der deutschsprachigen Übersetzung des Romans liest Elizabeth Hausmann-Farkas.
Vor Ort wird es einen Büchertisch von buchwelten Emmer geben.
Wichtige Informationen
Eintritt: Freie Spende Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter andrea.holzinger@literaturhausmattersburg.at. Auch ohne Anmeldung können Sie an der Veranstaltung teilnehmen, es werden ausreichend Sitzplätze vorbereitet.
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