Perchtoldsdorfs Off-Theater-Truppe widmet sich heuer unter der Regie von Matthias Suske Kafkas weltberühmter Erzählung „Die Verwandlung“, in der traumhafte Fiktion und Realität in kurioser Weise nebeneinandergestellt werden: ein junger Mann wacht auf und ist plötzlich ein Käfer. Die Familie ist erschüttert, der Käfer kann sich nicht verständlich machen. Das schürt Angst, verursacht Scham, Ratlosigkeit, Aggression. Und beim Käfer Schuldgefühle.
Das Ensemble stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, in Dialogen und kleinen Choreografien in einem schrägen Bühnenbild den sprachlichen Bildern Kafkas auf berührende und auch witzige Art gerecht zu werden. Es geht um Einsamkeit, die auch in einer Gruppe, einer Familie, einer Gesellschaft bestehen kann. Es geht um die Frage, wie wir einander begegnen, wenn uns Andersartiges aneinander irritiert, Angst macht, sprachlos macht, und was Stigmatisierung bewirken kann.
Kafkas Bilderreichtum ist enorm, Biografisches und Fantastisches vermischen sich bei ihm auf einzigartige Weise. Um den Zuschauern Kafkas Welt ein Stück weiter zu erschließen, liest der Regisseur am 18. Oktober eine Stunde vor der Vorstellung für Interessierte aus Kafkas „Brief an den Vater“.
Premiere ist am 12. Oktober 2023 im Alten Festsaal der Burg.
Bearbeitung & Regie: Matthias Suske
Es spielen: Theophanu Aigner, Sabrina Bartl, Lukas Brenner, Christoph Grubauer, Alice Rabl, Claudia Rabl, Elisabeth Rössler, Annemarie Schwarz
Vorstellungen am 12., 13., 14., 15., 17., 18. & 19. Oktober 2023, jeweils 19.30 Uhr
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