MAKROKOSMOS I-IV - George Crumb - sirene Operntheater bei Wien Modern 2022

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22. November 2022
19:30 - 21:30 Uhr
24. November 2022
19:30 - 21:30 Uhr
25. November 2022
19:30 - 21:30 Uhr
27. November 2022
19:30 - 21:30 Uhr

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George Crumb: Makrokosmos I–IV (1972–1979) - 120'

sirene Operntheater - Wien Modern

Alfredo Ovalles: Klavier
Martyna Zakrzewska: Klavier
Igor Gross: Schlagwerk
Emanuel Lipus: Schlagwerk
Christina Bauer: Klangregie

Kinetische Installationen und Performances.
PRINZpod: Allkonen
Peter Koger: beyond
Wendelin Pressl: Planetothek
Barbis Ruder: Mundstücke v3 | mit Barbis Ruder, Sebastiano Sing und Laura Steinl
Burkert/Tornquist: Schwarz | mit Judith Baumgartner, Markus Böhmig und Thaddaeus Tirone

Anschliessend Buchpräsentation: Hörorte | Klangräume
22.11.2022 Bernhard Gál im Gespräch mit Stefan Fricke
24.11.2022 Bernhard Gál im Gespräch mit Georg Weckwerth
25.11.2022 Bernhard Gál im Gespräch mit Marie-Therese Rudolph
27.11.2022 Bernhard Gál im Gespräch mit Barbara Barthelmes

Je. Jesch. Markus Liszt
Vladi Tchapanov: Technik
Claudia Haber: Produktionsleitung
Jury Everhartz: Produktionsleitung
Kristine Tornquist: Dramaturgie und Konzept

George Crumb, in den Appalachen aufgewachsen, nennt als Inspirationsquelle und Urgrund seiner Musik „the rhythms of nature, large and small“. Grundschwingung allen Daseins sind die Bewegungen der Gestirne, die Crumb in seinem Zyklus in spiralförmige Bewegungen interpretiert. Makrokosmos I-IV ist hochkomplex, anspielungsreich und zyklisch aufgebaut, die vier Teile verorten sich in der sphärischen Astronomie - mit dem zwölfteiligen Tierkreis, astronomischen Konstellationen und konkreten Himmelskörpern - und bewegen sich in der Chronologie des Universums - Entstehung, Tages- und Jahreszeiten - in einer kosmischen Choreographie im „Celestial ballroom“.

Der neugierige Blick in den Sternenhimmel ist eine wesentliche, vielleicht sogar die erste Quelle der Kultur. Durch die Jahrtausende hat sich die Interpretation des Himmelstheaters und damit das Weltbild immer wieder geändert und wird es wohl auch weiterhin tun. Über Astronomie, Astrologie, Religion und Schöpfungsmythen hinaus begleiten Sterne und das grosse Nichts dazwischen uns aber auch mit ihrer Ruhe und Verlässlichkeit. Sie schaffen Ordnung in der Komplexität des Lebens. Sie waren vor uns da, sie werden nach uns sein - fern und schön wie ein Ziel, dem man sich nur im Verlangen nähern kann.

Das sirene Operntheater stellt Crumbs subtiler und bildreicher Musik fünf künstlerische Positionen zur Seite. Das Künstlerpaar PRINZpod, Wendelin Pressl, Peter Koger, Barbis Ruder und das Duo Burkert/Tornquist bereisen mit kinetischen Kunstinstallationen und Performances zur Musik je einen Aspekt des Kosmos.

George Crumb schrieb den Klavierzyklus Makrokosmos in Antwort auf Bela Bartoks Mikrokosmos.
Alle vier Teile beziehen sich auf den Zodiak, jenen 20 Grad breiten Streifen entlang der Ekliptik, in denen die 12 Monatszeichen stehen. Makrokosmos I und II für verstärktes Klavier bestehen aus jeweils 12 Phantasien zu den Sternbildern und und weiteren kosmischen Phänomenen wie Nebensonnen, Corona Borealis und kosmischer Strahlung. Teil III - Music for a Summer Evening - für 2 verstärkte Klaviere und 2 Schlagwerker bezieht sich auf fünf mythische Erzählungen vom Sternenhimmel und Texte von Salvatore Quasimodo, Blaise Pascal und Rainer Maria Rilke. Makrokosmos IV - Celestial Mechanics - für zwei Pianisten widmet sich vier exzeptionellen Einzelsternen. Die Partituren sind auf besondere graphische Weise notiert und bereits Kunstwerke in sich.

MAKROKOSMOS, BAND I
12 Fantasiestücke über den Tierkreis für elektronisch verstärktes Klavier
Teil I
1. Urklänge (Genesis I) Krebs [G.R. ♋]
2. Proteus Fische [W.R.C. ♓]
3. Hirtenmusik (aus dem Königtum Atlantis, ca. 10.000 v. Chr.) Stier [J.B. ♉]
4. Crucifixus [SYMBOL] Steinbock [R.L.F. ♑]
Teil II
5. Der geisterhafte Gondoliere Skorpion [G.H.C. ♏]
6. Nachtzauber I Schütze [A.W. ♐]
7. Schattenmusik (für Äolsharfe) Waage [P.Z. ♎]
8. Der Zauberkreis der Unendlichkeit (Moto perpetuo) [SYMBOL] Löwe [C.D. ♌]
Teil III
9. Der Abgrund der Zeit Jungfrau [A.S. ♍]
10. Frühlingsfeuer Widder [D.R.B. ♈ ]
11. Traumbilder (Liebestodmusik) Zwillinge [F.G.L. ♊]
12. Spiral-Sternnebel [SYMBOL] Wassermann [B.W. ♒]

MAKROKOSMOS, BAND II
12 Fantasiestücke über den Tierkreis für elektronisch verstärktes Klavier
Teil I
13. Morgenmusik (Genesis II) Krebs [J.DeG.W. ♋]
14. Der geheimnisvolle Akkord Schütze [R.M. ♐]
15. Regentod-Variationen Fische [F.C. ♓]
16. Zwillingssonnen (Doppelgänger aus der Ewigkeit) [SYMBOL] Zwillinge [E.A.C. ♊]
Teil II
17. Geist-Nachtstück: für die Druiden von Stonehenge (Nachtzauber II) Jungfrau [A.B. ♍]
18. Wasserspeier Stier [P.P. ♉]
19. Tora! Tora! Tora! (Cadenza Apocalittica) Skorpion [L.K. ♏]
20. Eine Prophezeiung des Nostradamus [SYMBOL] Widder [H.W. ♈ ]
Teil III
21. Weltenwind Waage [S.B. ♎]
22. Stimmen von der Corona Borealis Wassermann [E.M.C. ♒]
23. Litanei der Glocken des Sternnebels Löwe [R.V. ♌]
24. Agnus Dei [SYMBOL] Steinbock [R.W. ♑]

MUSIK FÜR EINEN SOMMERABEND (MAKROKOSMOS, BAND III)
für zwei elektronisch verstärkte Klaviere und Schlagzeug (zwei Spieler)
1. Nächtliche Klänge (Das Erwachen)
2. Wanderer-Fantasie
3. Der Advent
4. Mythos
5. Musik der Sternennacht

HIMMELSMECHANIK (MAKROKOSMOS, BAND IV)
Kosmische Tänze für elektronisch verstärktes Klavier zu vier Händen
6. Alpha Centauri
7. Beta Cygni
8. Gamma Draconis
9. Delta Orionis

Bernhard Gál: Hörorte | Klangräume
Werke der installativen Klangkunst werden durch die Charakteristik des Präsentationsortes sowie den Ausstellungstypus maßgeblich geprägt, sowohl in Bezug auf die angewandten künstlerischen und kuratorischen Gestaltungsstrategien als auch hinsichtlich der Öffentlichkeitswirkung und Rezeption der Arbeiten. Doch bisher behandelten nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen spezifische Präsentationen anhand von vor Ort erhobenen empirischen Daten. Die vorliegende Arbeit von Bernhard Gál untersucht sieben klangkünstlerische Präsentationen mittels Methoden einer disziplinübergreifenden Feldforschung und zeigt exemplarisch auf, dass der wissenschaftliche Diskurs zu dem ‚Phänomen Klangkunst‘ weder aus der Perspektive der Cultural Studies, der Kunstgeschichte oder der Musikwissenschaft allein geführt werden kann. Vielmehr erfordert die Auseinandersetzung mit installativen Klanggestaltungen, mit raum- und ortsbezogenen Klangphänomenen, mit kontinuierlichen bzw. non-linearen Zeitstrukturen sowie mit mehrmedialen Kunstwerken eine fortwährende Erweiterung des methodischen Apparates und angewandten Vokabulars im Sinne einer polyvalenten, ergebnisoffenen Transdisziplinarität.

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