Artikel: Architektur der Zwischenkriegszeit lebt länger
Die in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Adolf Stöckl errichtete Wohnhausanlage mit 110 Wohnungen wurde im Juni 1948 zu Ehren der Schweizer Stadt Biel benannt, die im Kältewinter 1947 eine Hilfsaktion mit Lebensmittelspenden für die notleidende Floridsdorfer Bevölkerung organisierte.
Ende Juni 1948 setzt Wien dem großzügigen Hilfswerk der Stadt Biel ein dauerndes Denkmal: Die städtische Wohnhausanlage am Kinzerplatz in Floridsdorf - auch im Volksmund bekannt als "Rote Burg"- wird offiziell zum "Bieler-Hof" getauft. Auf der Gedenktafel ist zu lesen: "Zu Ehren der Schweizer Stadt Biel, welche nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Hilfsaktion für die Bevölkerung von Floridsdorf durchgeführt hat".
Die U-förmige Anlage gehört mit ihrer langen Arkadenbogenreihe, den von polygonalen und reich verzierten Erkern flankierten Loggien, den hohen Spitzgiebeln, den kupfernen Vordächern und der auffälligen Farbgebung eindeutig zum "romantischen" Typus des Wiener Gemeindebaus und erweckt tatsächlich den Eindruck einer mittelalterlichen Burganlage. Interessant sind auch die ansteigend angeordneten Stiegenhausfenster im Straßenhof an der Nordmanngasse und im Gartenhof, wo ansonsten die schweren polygonalen Erkergruppen dominieren.
Quelle: SPÖ Donaufeld
fotografiert von Gerald Knezicek
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