Der Druck auf die Ziesel steigt
Hohes Gras und neuer Steg soll die Nager zum Wandern bewegen
FLORIDSDORF. Noch vor Kurzem sind sie sich vor Gericht gegenübergestanden, und jetzt machen sie gemeinsame Sache: Peter Fleissner, Geschäftsführer des Bauträgers Kabelwerk, und Naturschützer Tony Rei arbeiten nun an einer gemeinsamen Lösung für die Ziesel in Stammersdorf. Diese sollen ja von den geplanten Bau- auf Ausgleichsflächen übersiedeln, tun das aber nur zögerlich. Eine Grünbrücke über den Marchfeldkanal soll nun nachhelfen.
"Wir erzeugen nun immer mehr Wanderungsdruck, indem das Gras auf der Baufläche stehenbleibt", erklärt Ziviltechniker Thomas Knoll, der das Umweltverfahren durchführt. Die Ziesel sind Steppentiere und bevorzugen kurz geschnittene Flächen. "Der Zeitpunkt ist ideal", erklärt Tony Rei. "Wir werden im Sommer mit dem Steg fertig sein, und genau dann, wenn die Jungen aufgewachsen sind, gehen die Ziesel auf Wanderschaft."
Aufräumaktion der Gegner
Genau das kritisiert die IGL Marchfeldkanal, jene Bürger-initiative, die seit Jahren gegen den Bau Sturm läuft. Sie ist der Meinung, dass die Bauträger die Flächen weiter mähen und pflegen müssten.
Als Zeichen der Solidarität mit den Nagern lädt sie am 30.5. zum "Zieselwischn": "Wir wollen die öffentlichen Flächen rund um den Lebensraum der streng geschützten Tiere von Müll und Unrat befreien", heißt es. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Johann-Orth-Platz. Mehr Infos hier.
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