Wien-Wahl Floridsdorf
Ein Wahlsonntag mit Kritzeleien

- "Von Anfang an habe ich gesagt, dass ich fünf Jahre Wahlbeisitzer sein werde", so Ronald Schrems.
- Foto: Brandl
- hochgeladen von Sophie Brandl
Ronald Schrems verrät, wie der 11. Oktober bei ihm als Wahlbeisitzer in Floridsdorf aussehen wird.
FLORIDSDORF. Bei Ronald Schrems läutet der Wecker am 11. Oktober bereits um 6 Uhr. Der Geschäftsführer von Donauraum Wien ist in Floridsdorf nämlich Wahlbeisitzer.
Er wirkt an diesem Wahlsonntag im Wahlsprengel Strebersdorf beim Ablauf und der Stimmenauszählung mit. "Es ist ein Dienst an der Demokratie, lustig ist es nicht", verrät er. Schrems ist Mitglied der SPÖ, seit fünf Jahren Wahlbeisitzer und sieht dies als Bringschuld.
Anekdoten auf Wahlzetteln
Ronald Schrems hat bisher noch nicht gewählt, das hebt er sich für den 11. Oktober auf. "Auf den Wahlzetteln findet man so einiges. Von Witzen, Smileys über Zeichnungen bis hin zu Bemerkungen wie ,Geht’s scheißen‘ oder Karikaturen. Es gibt halt immer Spaßvögel", scherzt Schrems. Sobald der Floridsdorfer im Wahllokal angekommen ist, werden alle benötigten Dokumente zurechtgelegt und ein Kaffee getrunken. Bis am Abend muss er mit seinem Team vor Ort sein, um vor allem auf offene Fragen zu antworten und am Ende beim Auszählen zu helfen. "Es geht um die Demokratie, da müssen wir sauber arbeiten", erklärt Schrems.
Zu Mittag steht ihm eine Stunde Pause zur Verfügung. Außerdem bekommt er für sein Engagement 80 Euro. "Das Geld ist mir wurscht, das spende ich der Partei. Ich habe schon lustigere Sonntag verbracht, überhaupt wenn es draußen sonnig ist und ich drinnen warte bis jemand kommt." Gegen 20 Uhr sind meist alle Stimmen ausgezählt, danach wird gefeiert. "Ich werde ein gutes Glas Rotwein zur Feier des Tages trinken", verrät Schrems. Sein Ziel für die kommende Wien-Wahl ist, dass alle acht Sprengel in Floridsdorf rot sind. Er appelliert an alle Wahlberechtigten, ihre gültige Stimme abzugeben.
"Zuhören und reden lassen"
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der selber in Floridsdorf wohnt, ist ein langjähriger Freund von ihm. "Als ich Michael von meiner Funktion als Wahlbeisitzer erzählte, hat er mich umarmt und sich mit mir gefreut", lacht Schrems. Jetzt nach fünf Jahren legt er seine Funktion nach der Wahl ab. "Ich habe viel gelernt. Früher war ich abgehoben und lebte in meiner eigenen Blase als Geschäftsführer", verrät er. Die Aufgabe als Wahlbeisitzer hat ihn dazu gezwungen, sich um seine Umgebung zu kümmern.
"Ich habe jetzt viel mehr Ahnung davon, was wirklich los ist", erzählt Schrems. Ihm ist ein gutes Miteinander – unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht oder politischer Einstellung – wichtig. Im April verteilte er in einem Gemeindebau in Floridsdorf kostenlos Mund-Nasen-Schutzmasken. "Dort habe ich viele Gespräche geführt. Man muss zuhören, nur so bekommt man andere Lebenswelten mit, die man sonst nie gesehen hätte. Denn die Leute wollen reden und ihr Herz erleichtern", sagt Ronald Schrems.
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