Musical für und mit Kindern
Der Verein „teatro“ erarbeitet seit über zehn Jahren Musicals
Künstler Norberto Bertassi versucht mittels Musicals Kindern tiefgründige Inhalte zu vermitteln.
In Transdanubien gibt es ab heuer einen Musicalkurs für Kinder im Alter sechs bis zwölf Jahren. Jeden Dienstag von 16 bis 17.30 Uhr studieren Sabine und Norberto Bertassi in der Wimpffengasse 25/3 mit den Kindern ein Musical ein. Dieses Jahr steht „Die Geggis“ nach dem Kultbuch von Mira Lobe auf dem Programm. Der Kurs hat zwar schon am 5. Oktober begonnen, noch kann man aber einsteigen. „Vorkenntnisse sind nicht vonnöten“, erklärt Norberto Bertassi. „Dieser Kurs ist auch für Einsteiger geeignet.“
Gemeinsam mit seiner Frau kann er schon auf jahrelange Erfahrung zurückblicken. Seinen Verein „teatro“ gibt es schon seit 1999. Sowohl im Burgenland und in Niederösterreich hat sich das Projekt schon einen Namen gemacht. Von 10. bis 12. Dezember gastiert Bertassi darüber hinaus mit schon fortgeschrittenen Schülern in der Wiener Stadthalle. Frei nach William Shakespeare wird der „Sommernachtstraum“ aufgeführt. Bereits 2008 konnten sie mit der Aufführung „Konferenz der Tiere“ die Halle füllen und begeistern.
Bertassi wünscht sich eine größere Etablierung von Musiktheater in der Gesellschaft. Oft wird gesagt, dass die Kinder nicht beim Musical oder ähnlichen Aktivitäten mitmachen sollen, weil sonst die Schule darunter leidet. Blödsinn, findet Bertassi. „Kinder, die einer künstlerischen Beschäftigung nachgehen sind besser in der Schule.“ In seiner langjährigen Erfahrung habe er noch nie ein einziges Kind im Kurs gehabt, das durchgefallen wäre.
Hochkarätige Stars
Sich selbst sieht Bertassi hauptsächlich als Vernetzer. „Ich kenne viele Leute – von Uwe Kröger über Thomas Borhert bis hin zu Maya Hakvoort. Die würden sich auch bereit erklären kleinere Sachen in Schulen zu machen, oder vielleicht ein kurzes Konzert zu geben.“
Es ist ihm vor allem wichtig nicht kitschiges Musical zu produzieren, sondern das oberflächliche Image dieses Genres zu brechen. „Kindern muss bei dieser Arbeit unbedingt etwas vermittelt werden. Es muss tiefgründig sein.“
Bertassis Wunsch für die Zukunft wäre es unter anderem den Schulbetrieb zu revolutionieren. Sein Vorschlag: den künstlerischen Betrieb mehr in den schulischen Alltag einzubinden – und nicht nur als Freigegenstand.
Theater als Maturafach
Ein Traum wäre es, wenn Theater oder Musiktheater auch zu einem Hauptgegenstand würden und man auch darin maturieren könne. Interessenten, auch für die Lehrtätigkeit gäbe es genug: „Ich kenne viele pädagogisch begabte Künstler, die sich mit Freuden einer solchen Aufgabe
stellen würden“.
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