Kritik vom Elternverband
Österreich öffnet, Schulen aber nicht

  • Österreich öffnet im Mai, doch die Schulen sollen im Schichtbetrieb bleiben oder im Osten eben gehen. Das bedeutet: zwei Tage Schule, drei Tag unbegleitete Arbeitsaufträge. Der Bundeselternverband fordert die Rückkehr zur Präsenzunterricht.
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„Öffnungsschritte braucht es zuallererst für Kinder und Jugendliche an den Schulen“, fordert Christoph Drexler, Präsident des Bundeselternverbands und verweist auf die Situation an den Schulen: „Am vergangenen Freitag wurden Öffnungsschritte „in allen Bereichen“ in Aussicht gestellt. Es kann nicht sein, das Gasthäuser, Hotels, Theater und Sporthallen aufsperren, während die Schulen im Schichtbetrieb bleiben.“ Er fordert eine Rückkehr zum Präsenzunterricht.

ÖSTERREICH. Kinder und Jugendlichen ab dem 10. Lebensjahr haben im Osten Österreichs gar keine Schule, alle anderen Schüler in Österreich sind in der Regel nur zwei Tage in der Woche an der Schule, an den anderen Tagen finden sich die Schüler mit unbegleiteten Arbeitsaufträgen sowie digitalem oder hybridem Unterricht sehr unterschiedlicher Qualität konfrontiert. Drexler: „Die Freizeit wird dann mangels Alternativen oft mit Videospielen, Serienmarathons gefüllt, sodass man sich die Frage stellen muss, ob hier nicht gewollt oder ungewollt dem Motto „Wegsperren statt Integrieren“ Folge geleistet wird.“

Massiver Bildungsverlust

Dabei sind die Jugend genau die durch die CoVid-Maßnahmen am stärksten betroffen Gruppe zu finden. „Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erleben derzeit einen massiven Bildungsverlust gepaart mit sozialer Isolation und Verboten rund um die Uhr“, so Drexler. Und weiter: „Der monatelange Ausnahmezustand – teils im Distance Learning, teils im Schichtbetrieb – zieht viele negative Folgen nach sich.“

Jeder Sechste suizidale Gedanken

Experten bestätigen, dass die Stationen für Kinder- und Jugendpsychiatrie inzwischen übervoll sind, sodass Fachleute sogar schon von einer Form der Triagierung sprechen. Eine Reihe seriöser Studien bestätigt, dass die Kinder und Jugendlichen massiv psychisch belastet sind. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft hat sich hierzu ebenso klar geäußert wie die Österr. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dabei wurde immer auch betont, wie wichtig die Öffnung der Schulen zur Verbesserung dieser Situation wäre.

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Kein Lernen im Schichtbetrieb

„Aber auch bei jenen, die noch nicht so stark psychisch leiden, entstehen beträchtliche Bildungslücken, die nicht so leicht wieder aufzuholen sein werden“, so Drexler: „Obwohl alle Beteiligten, insbesondere die Schüler, Lehrer und Eltern, seit Monaten über ihre Grenzen gehen, lässt der Lernfortschritt im Rahmen des Schichtbetriebs zu wünschen übrig. Die Motivation befindet sich im Sinkflug, und für viele Emotionen, die gerade in dieser Alterstufe besonders bedeutend sind, bleibt kein Platz.“

Regelmäßige Testungen

Es sei laut Präsident des Bundeselternverbands an der Zeit, die Schule als starken Partner im Kampf gegen die Pandemie zu verstehen. Dies könne durch regelmäßige Testungen, Impfungen der Lehrer/innen und streng überwachte Hygienekonzepte ist die Schule im Vergleich zu anderen stark frequentierten Bereichen des öffentlichen Lebens ein sicherer Ort, der uns als Gesellschaft zusätzliche Optionen im Kampf gegen die Pandemie eröffnet.

Zurück in den Präsenzunterricht

Im 5-Tage-Präsenzunterricht finden laut Präsident des Bundeselternverbands drei Mal pro Woche Tests an den Schulen statt: Dadurch werden indirekt auch sämtliche Haushaltsangehörige von der Teststrategie erfasst, welches uns die einzigartige Möglichkeit gibt, nahezu ein Drittel der Bevölkerung einem ständigen und alltagstauglichen Screening zu unterziehen.

An Grenze der Belastbarkeit

„Wir brauchen wieder fünf Tage Präsenzunterricht und Freizeitangebote für Jugendliche!“, ist Christoph Drexler überzeugt. Für den Bundeselternverband ist klar, dass Geduld und Belastbarkeit der Eltern nicht weiter auf die Probe gestellt werden darf, indem nun vielleicht Gasthäuser, Hotels, Theater und Sporthallen aufsperren, während die Schulen im Schichtbetrieb bleiben.

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Quelle: Bundeselternverband

  • Österreich öffnet im Mai, doch die Schulen sollen im Schichtbetrieb bleiben oder im Osten eben gehen. Das bedeutet: zwei Tage Schule, drei Tag unbegleitete Arbeitsaufträge. Der Bundeselternverband fordert die Rückkehr zur Präsenzunterricht.
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  • Neben ihrem Vollzeitjob als Personal-Managerin unterstützt Marketa Gruber die sechsjährige Valentina so gut es geht bei den Aufgaben.
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