Sicherheitsoffensive für Franz-Jonas-Bahnhof
Die ÖVP fordert Überwachungskameras und Notrufsäulen am Franz-Jonas-Bahnhof. Die Polizei winkt ab.
FLORIDSDORF. Der Franz-Jonas-Bahnhof ist nicht nur für Floridsdorfer ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Seit Längerem wird an der Attraktivierung des Bahnhofs und der anliegenden Flächen gearbeitet, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. "Gut und schön", meint ÖVP-Bezirksobmann Erol Holawatsch, doch "ein attraktiver Bahnhof bringt nichts, wenn er nicht auch sicher ist."
Genau hier will Holawatsch nun mit Überwachungskameras und Notrufsäulen ansetzen. "Der Bahnhof ist ein Sammelpunkt für Drogenabhängige und Alkoholsüchtige, die sich sowohl drinnen als auch draußen aufhalten. Wir bekommen immer mehr Anfragen von Bürgern, die sich deshalb hier nicht mehr sicher fühlen und um Hilfe bitten", so Holawatsch.
Gespräche über Überwachungskameras habe es bereits vor längerer Zeit mit dem Polizeipräsidenten gegeben. "Dieser hat gemeint, es gebe zu wenig Frequenz und Vorfälle, die die Installation von Kameras rechtfertigen würden." Eine neuerliche Anfrage bei der Polizei bestätigt dies.
Laut Polizeisprecherin Irina Steirer gebe es seitens der Kollegen in Floridsdorf "keine besonderen Auffälligkeiten bei ihren Einsätzen im und beim Bahnhof." Auch Bezirksvorsteher Georg Papai reagiert auf den Vorstoß Holawatschs kritisch, da "das Thema Videoüberwachung des Franz-Jonas-Bahnhofs bereits Gegenstand von Anträgen und Debatten in der Bezirksvertretung gewesen ist, jedoch vonseiten der Polizei bisher nicht befürwortet wird". Papai betont außerdem laufende Maßnahmen wie das Fair-Play-Team, die Grätzelpolizisten sowie die verstärkte Polizeipräsenz im Bezirkszentrum. "Grundsätzlich nehme ich alle Hinweise aus der Bevölkerung über verbesserungswürdige Zustände in unserem Bezirk ernst und überprüfe auch Vorschläge", so Papai.
Runder Tisch im Bezirk
Für Holawatsch sei das Anliegen kein parteipolitisches, sondern vielmehr verbunden mit dem Wunsch nach einem gemeinsamen Vorgehen im Bezirk. "Wir würden einen runden Tisch mit allen Fraktionen, der Polizei und den zuständigen Magistraten begrüßen, bei dem wir die genaue Vorgehensweise besprechen, um schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen", so der ÖVP-Obmann. Dabei soll auch die Bevölkerung eingebunden werden, da diese "schließlich am besten weiß, wo sich sogenannte Angsträume befinden". Als Beispiel sieht Holawatsch den Durchgang zur Franklinstraße, der nicht gut beleuchtet ist. "Hier würde eine Überwachungskamera sicher helfen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen."
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