Abartige Kinderpornos: Freispruch
BEZIRK (mr) Den Polizeibehörden von 141 Ländern auf allen Kontinenten gelang ein weltweiter Schlag gegen die Kinderpornoszene. Im Zuge der Operation „Carole“ wurden vom österreichischen Bundeskriminalamt 272 Personen ausgeforscht und angezeigt. Zwei Männer (Vater und Sohn) aus der Großgemeinde Groß-Enzersdorf mussten sich letzte Woche vor Gericht verantworten.
Staatsanwältin Petra Fritz warf den beiden vor, in einer Vielzahl von Angriffen im Internet pornografische Darstellungen von Kindern (teilweise unter sieben Jahren) betrachtet zu haben, die diese bei sexuellen Handlungen abartiger Spielarten zeigen. Mit dem Satz: „Das ist mit Abstand das Widerlichste, was ich jemals gesehen habe“ brachte Richter Helmut Neumar seine Abscheu zum Ausdruck.
So plädierten beide Angeklagten, keiner von ihnen wollte sich solche Video- bzw. Fotodateien angeschaut haben. Der PC sei nicht durch ein Passwort gesichert und das Haus nie versperrt gewesen, verschiedene Leute hätten Zugang zum Computer gehabt – z.B. auch der Rauchfangkehrer, wenn bei einem Kehrtermin niemand zu Hause gewesen sei.
„Einer von Ihnen ist psychisch krank und gehört in psychiatrische Behandlung, ich vermag aber mit der für das Strafverfahren notwendigen Sicherheit nicht festzustellen, wer die Videos und Fotos betrachtet hat – dass es beide waren, glaube ich nicht!“ – so die Begründung für den Freispruch.
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