Mein Bezirk, meine Familie
Auf eigenen Beinen in die Schule
BEZIRK. Laut einer Studie von AKONSULT finden es 68 Prozent der Weinviertler angebracht, dass Kinder heutzutage nur mehr in Begleitung eines Erwachsenen den Schulweg zurücklegen. Möglicherweise spielt bei dieser hohen Anzahl an Zustimmungen der tragische Unfall des neunjährigen Buben eine Rolle, der kürzlich auf dem Schutzweg von einem Lkw überfahren wurde. Im dritten Teil der großen Bezirksblätter-Familienserie beleuchten wir, wie die Kinder im Bezirk in die Schule kommen: Gehen sie zu Fuß, treten sie in die Pedale, benützen sie die Öffis oder gibt es Initiativen von Gemeinden/Privaten? AKONSULT hat dazu herausgefunden, dass 36 Prozent der Kinder im Weinviertel ihren Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen, 32 Prozent gehen zu Fuß, 18 Prozent fahren mit dem Fahrrad und 14 Prozent werden mit dem Auto zur Schule gebracht.
Bussystem ist ausbaufähig
Nordbahn, Ostbahn und das Schweinbarther Kreuz sind die Haupttransportrouten der Schüler, zudem werden mit dem Schulbussystem alle Gemeinden angefahren. Trotzdem sind die Anbindungen ausbaufähig, denn die Strecke Gänserndorf - Mistelbach ist per Bus unter einer Stunde nicht zu bewältigen, zudem fahren die Busse in sehr langen Intervallen.
In den Gemeinden wird konsequent an der Sicherheit der Schulwege gearbeitet. Schutzwege werden deutlicher markiert, Schülerlotsen an neuralgischen Stellen platziert.
Busbahnhof
In der Bezirkshauptstadt wurde vergangenes Jahr ein Busbahnhof errichtet: "In erster Linie haben wir damit mehr Sicherheit, aber auch mehr Komfort für die Schüler bekommen", sagt Bürgermeister René Lobner.
Als nächstes soll ein Verkehrskonzept für die Volksschulzufahrt in Angriff genommen werden. "Auch die Umgestaltung der Zufahrt planen wir primär für die Schulwegsicherheit", erklärt Lobner.
Weitere Maßnahmen sind ein neues Konzept für die Zufahrt zum Gymnasium, dies wird mit dem Hallenbad- und Gymnasium sowie Parkplatzbau Hand in Hand gehen, ein Radweg von Gänserndorf-Süd in die Stadt und eine verkehrsberuhigte Zone bei der neuen Volksschule in Gänserndorf-Süd wird auch entstehen.
Die Unsitte des Elterntaxis ist vielen Pädagogen ein Dorn im Auge. Überbesorgte Eltern, die ihr Kind bis genau vor das Schultor bringen, gefährden nicht nur den Nachwuchs, wenn sie am oder unmittelbar vor dem Zebrastreifen halten, sie tun ihm auch nichts Gutes. In einigen Gemeinden überlegt man nun autofreie Zonen. "Die letzten Meter sind die Kids durchaus in der Lage, auf eigenen Beinen zu gehen", betont auch Elternberaterin Michaela Nikl.
In der nächsten Ausgabe: Sport, Musik und Kultur – so verbringen die Kinder ihre Freizeit.
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