Kunst- und Energie am Getreidespeicher
Aus grauen Riesen werden Wahrzeichen der gesunden Zukunft
ENGELHARTSTETTEN. Sie sind ein Zeichen für fruchtbare Landschaft, aber schön sind sie nicht. Die vielen Getreidespeicher - meist Lagerhaustürme - in Niederösterreich. Eine junge Truppe hat nun einen Plan entwickelt, der die grauen Türme zu energieproduzierenden Gesamtkunstwerken machen wird. "Silosophie" heißt der Verein aus Pernitz, Bezirk Wiener Neustadt, die Silosophinnen, das sind junge Leuten aus den Bereichen Photovoltaik, Architektur, Design und Ökologie.
Ihre Vision: Die 300 Silotürme in Ostösterreich zu „Wahrzeichen der Zukunft“ zu machen. Armin Knöbl ist einer der Gründer der Silosophie, hat seine Masterarbeit im Studium Soziale Ökologie zu den Silotürmen verfasst und Konzepte für die grauen Riesen ausgearbeitet.
Energiegemeinschaft
Die Idee: Die sonnenbestrahlten Fassaden der Türme werden mit hunderten Photovoltaik-Modulen bestückt, sodass der Silo nicht nur Getreide speichert, sondern auch zum Kraftwerk wird. Der durch die vertikale Fassade gewonnene Strom kann durch Energiegemeinschaften von Haushalten und Betrieben in der Region bezogen werden. Damit nicht genug, um den Turm zu einem Sonnenstrom-Gesamtkunstwerk zu machen, werden die verbleibenden Fassadenseiten von Street-Art-Künstlern gestaltet. Jene, die die Neugestaltung der Türme unterstützen, können an der Motivfindung für die Kunstwerke mitzwirken.
Neben der Beteiligung an den Turmgestaltungen bietet die Silosophie Infoveranstaltungen zum Thema erneuerbare Energien und Führungen durch die architektonisch beeindruckenden Silotürme inklusive Ausblick von oben.
Crowdfunding
Der erste Siloturm, der im Sommer neu gestaltet wird, steht in Engelhartstetten Der 45 Meter hohe graue Turm wird im Juli von drei Street-Art-Künstlerinnen im Zuge des Viertelfestivals zum „Turm der Zukunft“ transformiert. Die Bemalung einer Turmseite wird durch die Marchfelder Bank und das Viertelfestival ermöglicht. Für die Gestaltung der verbleibenden Turmseiten hat die Silosophie ein Crowdfunding gestartet, das noch bis Mai läuft. Für jene, die die Neugestaltung des Siloturms finanziell unterstützt, gibt es Dankeschöns wie Gemüsekisten oder Kunstwerke. Die SilosophInnen freuen sich über rege Beteiligung am Crowdfunding. „Wir gestalten sichtbare Lösungen für Klimaschutz und ein eine lebenswerte Zukunft vor der Haustür der Menschen“, erklärt sich Armin Knöbl das große Interesse. Weitere Silo-Transformationen sind an vielen Orten in Niederösterreich in Planung.
Der Link zum Crowdfunding: https://www.startnext.com/turm-der-zukunft
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.