Liebespaar der Woche
Bezirksblätter-Serie: So schön ist die Liebe - Irene Pesti aus Strasshof erzählt
Am Land, als unaufgeklärte junge Mädchen in den 60er-Jahren, hatten wir richtig Angst vor dem ersten Mal. Wenn du niemanden fragen darfst, weil das in diesen Zeiten in den meisten Familien noch als Sünde angesehen wurde. Sicher war ich wie alle junge Mädchen neugierig. Ich wollte das unbedingt wissen, was da passiert, dass du dein ganzes Leben als Sünderin abgestempelt wirst, da ich sowieso nie heiraten wollte, weil ich mich nicht so herumkommandieren und erniedrigen lassen wollte, wie das mein Vater mit meiner Mutter gemacht hat!
Ich war eine richtige Rebellin und ich liebte Verbotenes, daher tat ich alles Verbotene. Als der hübsche Junge, der um die Ecke wohnte, mir seine Liebe gestand und ich auch Schmetterlinge in Bauch hatte, glaubte ich verliebt zu sein.
Da passierte es, wir beide waren so jung, unerfahren und ungeschickt, dass ich das nachher als hässlich empfand und das war das Ende einer gerade angefangenen Liebe.
Ich heiratete später, bekam zwei Kinder, aber als etwas Besonderes empfand ich das nie, vielleicht weil ich ehrlich bin und mich nicht selbst belügen wollte.
Als ich mit 40 meinen zweiten Mann heiratete, und er mir das Gefühl gab, begehrt und geliebt zu sein, überkam mich das erste Mal in mein Leben ein nie dagewesenes Glück. „Das war für mich das erste Mal“, ein Gefühl, das ich gerne in Erinnerung behalte und ewig in meinem Herzen tragen werde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.