Bui oder Bua is schetzkojedno

Schuldirektor Manfred Kukutsch kennt die Jugendsprache und ihre sich ständig ändernden Dialekte. | Foto: Mold
  • Schuldirektor Manfred Kukutsch kennt die Jugendsprache und ihre sich ständig ändernden Dialekte.
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"Kotzngschra"*, "bei mia stehst auf da Saf"** oder gar: "du kaunsd mi buglfümfaln"*** - versteht unsere Jugend diese regionstypischen Ausdrücke überhaupt noch?
BEZIRK. Werden die Texte von Fendrich, Jazz Gitti & Co. bald nicht mehr verstanden?
Die Bezirksblätter befragten Lehrer, Mundartdichter und junge Menschen, ob "geilo meilo" statt "leiwaund" oder "Standby-Blick" statt "Noankastl" die oft sehr regionale Wortwahl ablösen. Und kamen zum Ergebnis: "Dialekt ist cool und verändert sich zugleich ständig".
Unterschiedliche Dialekte für Jung und Alt konstatiert Direktor Karl Kukutsch von der Neuen Mittelschule Gänserndorf. "Die Youngsters mengen zum üblichen Dialekt Ausdrücke aus anderen Sprachen, dem Internet und Handys dazu", meint der Pädagoge. Im Übrigen sei ein Dialekt nichts Fixes, sondern entwickle sich ständig weiter.

Literarische Zeichen

Schriftsteller und Schauspieler Herbert Eigner aus Groß-Enzersdorf ist überzeugt, dass Mundart nach wie vor weit verbreitet ist und viel gesprochen wird, aber: "Der Dialekt, wie er früher war, wird speziell von der Jugend nicht mehr gepflegt."
Dialekte sollten erhalten bleiben, sie seien ein wertvolles Kulturgut. Allerdings seien Änderungen für ihn auch keine Katastrophe, wie zum Beispiel englische Ausdrücke. Solche Entwicklungen ließen sich kaum verhindern. Gerade in der Literatur könne man Zeichen setzen, die der Sprachkultur dienen.
David Petermichl, ein Schüler aus Strasshof, gibt zu bedenken, dass in seiner Familie - wie in vielen anderen im Bezirk - hochdeutsch gesprochen werde. Dennoch kenne er einige Dialektausdrücke - selber verwende er diese allerdings nicht. "Trotzdem halte ich die Mundart als Volkskultur für erhaltenswert", plädiert auch er für den Gebrauch von Dialekten.

Grenzenlose Vielfalt

Dabei gibts im Bezirk ja nicht einfach "das Weinviertlerisch": Im Nordwesten finden sich noch Gemeinden, wo Ui-Mundart gesprochen wird. Was in Hohenruppersdorf der Bui, ist im Marchfeld schlicht der Bua. Und in den Grenzgemeinden zur Slowakei hat sich ein eigener Dialekt entwickelt: "Schetzkojedno", wie der gelernte Hohenauer sagt, "wurscht", wir verstehen uns.
*Restlessen aus Schweinefleisch, **ich lege dich herein, ohne dass du es merkst, ***du kannst mich mal…
Raimund Mold

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