Verkehrssicherheit im Bezirk
Chefinspektor Löffler warnt vor Handy und Drogen am Steuer

- Chefinspektor Karl Löffler weiß, wie man Unfälle verhindern könnte.
- Foto: Bendl
- hochgeladen von Elisabeth Bendl
399 Verkehrsunfälle mit 518 Verletzten wurden alleine im Vorjahr im Bezirk Gänserndorf verzeichnet. Auch heuer ist die Zahl der Unfälle in etwa konstant. Chefinspektor Karl Löffler vom Bezirkspolizeikommando Gänserndorf weiß, was die Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr sind - und wie man so einige Crashs verhindern könnte.
BEZIRK. Der Hauptgrund für Autounfälle in diesem und im vergangenen Jahr war ganz klar auf Platz 1 die Ablenkung. Telefonate und das Schreiben von WhatsApp-Nachrichten am Steuer gehören immer noch nicht der Vergangenheit an. So wurden laut Chefinspektor Karl Löffler allein 2023 aufgrund von Handyverstößen 742 Organmandate verhängt. Alleine im August 2024 wurden für Handy am Steuer 91 Strafzettel verteilt. Dabei sollte man glauben, dass es mittlerweile keine Kunst mehr ist, eine Freisprecheinrichtung zu installieren.
Vorrang und Geschwindigkeit
Die zweithäufigste Unfallursache ist das Nichtbeachten des Vorrangs. An dritter Stelle steht überhöhte Geschwindigkeit, die ebenfalls einen signifikanten Beitrag zum Unfallgeschehen leistete. Im Jahr 2023 wurden 63 Unfälle auf zu schnelles Fahren zurückgeführt, in diesem Jahr zeigt sich bislang ein leichter Rückgang. Bis Ende September dieses Jahres sind 36 Unfälle dem Rasen zuzuschreiben. Man möchte meinen, dass am Wochenende die meisten Unfälle passieren, doch Löffler belehrt eines Besseren:
"2024 hatten wir im Bezirk mit 52 Unfällen am Mittwoch zwischen 15 und 18 Uhr, also im Arbeitsverkehr, die meisten Unfälle!"

- Verkehrskontrollen werden im Bezirk regelmäßig durchgeführt.
- Foto: Bendl
- hochgeladen von Elisabeth Bendl
Drogen im Straßenverkehr
Erfreulich ist zwar, dass die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss mit insgesamt 27 im Jahr 2023 relativ gering ist. Dennoch gibt es andere Herausforderungen, wie den steigenden Drogenmissbrauch im Straßenverkehr, der insbesondere bei jungen Fahrern zwischen 18 und 30 Jahren ein Problem ist. Mit regelmäßigen Schwerpunktkontrollen geht die heimische Polizei gezielt gegen die Suchtgiftlenker vor, doch ihre Lehren ziehen die Fahrerinnen und Fahrer bislang nicht. Ebenfalls im Einsatz, und das ein Mal pro Woche zu unregelmäßigen Zeiten, ist die Polizei mit ihren Radargeräten gegen die Raser. So manch einer mag sich ärgern über die Blitzer, dennoch zeigen diese Kontrollen die gewünschte Wirkung: Die Fahrer achten vermehrt auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen.

- Der neue Kreisverkehr in Ollersdorf bremst die Raser ein.
- Foto: Zonschits
- hochgeladen von Elisabeth Bendl
Mit einem Kreisverkehr gegen die Raser
Obwohl es keine speziellen Unfall-Hotspots gibt, ist statistisch auffällig, dass die schweren Unfälle nicht in Ballungszentren, sondern auf den Freilandstraßen des Bezirks geschehen. Hier wird mancherorts auf Kreisverkehre gesetzt, so wie etwa auf den Landesstraßen L 9/L3027 südlich von Ollersdorf. Rund 3.000 Fahrzeuge pro Tag frequentieren diesen Kreuzungsbereich, wo es in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen und Unfällen kam. Der neuralgische Knotenpunkt war auch durch das KFV als Unfallhäufigkeitsstelle ausgewiesen. Der neue Kreisverkehr, der im Juli eröffnet wurde, soll hier seine Wirkung zeigen.
Appell an die Autofahrer
Für Chefinspektor Löffler ist allerdings dennoch das dringendste Thema die Ablenkung im Straßenverkehr: "
Ich rufe die Bevölkerung daher dringend dazu auf, Freisprecheinrichtungen zu nutzen und sich nicht ablenken zu lassen. Angesichts des wachsenden Verkehrsaufkommens ist es wichtiger denn je, volle Konzentration auf die Straße zu richten! Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst!"
Weitere Artikel aus dem Bezirk:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.