Künstler im Weinviertel
Der Glasmann und das Spiel mit dem Licht

- Glaskünstler
Martin Suritsch
Lobaustraße 69
2301 Groß-Enzersdorf - Foto: Regina Courtier
- hochgeladen von Regina Courtier
"Der Zeitpunkt, sich verstärkt mit den Sozialen Medien zu beschäftigen ist günstig", meint der Künstler "und zwar parallel zur Form- und Farbgebung von Exponaten aus Glas.
GROSS-ENZERSDORF (rc). Martin Suritsch genießt sein Schaffen am Rande der Donauauen, die er gerne mit einem Dauerurlaubszustand vergleicht. "Selbstverständlich bemerke ich auch die intensiver gewordene Stille um mich herum. Kein Auto oder Flugzeug verursacht mehr Lärm, dafür höre ich die Tiere in der Au wieder."
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind auch hier im Marchfeld spürbar, wenn auch völlig anders, als in der Stadt. "Wir werden umdenken, die positive Chance nutzen und wieder lernen, eine regionalere Lebensart zu verfolgen", ist sich der feinsinnige Künstler sicher. "Was mir momentan doch sehr fehlt sind die persönlichen Kontakte, darum setze ich mich jetzt verstärkt mit der Technik auseinander, die mir das Tor zu den Sozialen Medien erschließen wird."
Inspiration Wasser
"Das Tor ins Marchfeld", ein Monument in drei Teilen, prangt vor dem Wiener Tor zu Groß-Enzersdorf und zählt zu den wohl grandiosesten Werken des Glaskünstlers.
Wer auch immer von Wien kommend nach Groß-Enzersdorf einfährt, wird von dem gläsernen Triptychon begrüßt. "Dieses Bild spiegelt das Wienerherz meiner Mutter, als auch das Erdige meines Vaters, einem gebürtiger Marchfelder, wider. Naja und ich wohne jetzt genau in der Mitte", erklärt Suritsch, seine Hommage an die Region.
Das Motiv Wasser ist in nahezu allen Werken des Glaskünstlers zu finden. Ihn faszinieren die Impulse und die wechselnden Stimmungen, welche die Wasseroberfläche, je nach Lichteinfall auf ihn aus übt. "Glas ist eine erstarrte Flüssigkeit. Ich versuche mit diesem Werkstoff, das Wasser so natürlich wie möglich darzustellen. Der Betrachter soll sich des Gefühls nicht erwehren können, dass es weg rinnt", gibt sich der Künstler enthusiastisch.
Glas hautnah
Martin Suritsch lässt das Material ineinander verschmelzen. "Fusing" nennt sich diese Technik. "Ich habe das Ergebnis im Kopf und bin jedes Mal gespannt, ob es dann auch wirklich so wird. Die Exponate werden erst skizziert, dann werden die farblich aufeinander abgestimmten und geschnittenen Glasteile arrangiert. Mit Glaspulver werden dem Bild Strukturen und Schatten verliehen. Im Brennofen, dem wichtigsten Werkzeug , werden die Werke dann finalisiert.
Auch die vielen abfallenden Glasreste finden eine kreative Verwendung. Daraus stellt der Künstler Vasen her. Eine lockere Arbeit wie er schildert, kann er doch einfach drauf los arbeiten, seinen Stimmungen folgen und ganz ungezwungen Farbharmonien ausprobieren.
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