KLAR im östlichen Weinviertel
„Der Teufel liegt im Detail“ - Landwirtschaft im Klimawandel

Klaus Haslinger, Benedikt Miksch, Johannes Selinger, Josef Wasner, Doris Obrecht, Mariella Schreiber, Christian Frank, Roman Bayer, Andreas Schmidt. | Foto: Otto Krönigsberger
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  • Klaus Haslinger, Benedikt Miksch, Johannes Selinger, Josef Wasner, Doris Obrecht, Mariella Schreiber, Christian Frank, Roman Bayer, Andreas Schmidt.
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MISTELBACH/GÄNSERNDORF. Am  Weltbodentag, dem 5.12.2022 haben vier KLAR! Regionen des östlichen Weinviertels zu der Veranstaltung „Landwirtschaft im Klimawandel –Was kommt im Weinviertel auf uns zu?“ in die Bezirksbauernkammer Mistelbach eingeladen.

Namhafte Experten und Praktiker erörterten gemeinsam mit rund 50 Interessierten Ursachen, Folgewirkungen, mögliche Chancen sowie Strategien gegen die Veränderungen durch den Klimawandel in der Landwirtschaft. Dieser Abend war der Auftakt einer Veranstaltungsreihe zur Weinviertler Landwirtschaft im Klimawandel.

Absinkender Grundwasserspiegel, eine steigende Wahrscheinlichkeit für Dürreereignisse, verschobene Niederschläge, all das sind Auswirkungen des Klimawandels, die insbesondere die Landwirtschaft stark treffen. Aus diesem Grund haben die vier Klimawandelanpassungsmodellregionen Weinviertler Dreiländereck, Land um Laa, March-Thaya-Auen und Mistelbach-Wolkersdorf am diesjährigen Weltbodentag zu einer Veranstaltung in die Bezirksbauernkammer Mistelbach geladen. Zahlreiche Zuhörer:innen sind diesem Ruf gefolgt, viele davon selbst Landwirt:innen oder auf Betrieben Tätige. Auch Teilnehmer:innen der landwirtschaftlichen Fachschule waren zahlreich vertreten.

Roman Bayer, Obmann der Bezirksbauernkammer eröffnete den Abend und stellte fest, dass der Klimawandel inzwischen ein breites gesellschaftliches Problem geworden sei, der nicht mehr nur primär die Landwirtschaft betreffe. Mit den Worten „Jeder kann etwas bewirken, es sind viele kleine Bausteine. So kann man dem Klimawandel entgegenwirken.“ resümierte er seine Einleitung und übergab an die Moderator:innen des Abends, die KLAR! Manager:innen Mariella Schreiber (Weinviertler Dreiländereck) und Benedikt Miksch (Land um Laa). Als Vortragende waren Klaus Haslinger (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – ZAMG), Josef Wasner (Verein Boden.Leben) und Andreas Schmidt (langjähriger Biobauer) geladen. Nach Impulsvortragen von Haslinger und Wasner wurden in einer Podiumsdiskussion zentrale Fragen aus und mit dem Publikum diskutiert.

Klaus Haslinger (ZAMG) gab einen Überblick über den Einfluss des Klimawandels in Österreich. Das Jahr 2022 war bereits um 2,5° zu warm im Vergleich zur Periode 1961-1990. Generell würden warme Extreme deutlichere Auswirkungen zeigen wie kalte Extreme. Und auch wenn man immer höre, dass die Niederschläge zunehmen würden, stecke der Teufel hier im Detail. Denn die Bodenfeuchte – als wichtiger Indikator – nehme aufgrund der höheren Temperaturen über die Jahrzehnte ab und auch die Niederschlagverteilung Sommer – Winter ist nicht mehr ideal. Er schloss mit dem Ausblick, dass das Klima in Mitteleuropa variabler werde.

Josef Wasner (Boden.Leben) fokussierte auf die Wichtigkeit des Bodenschutzes und auf eine wassersparende Bewirtschaftung. Verdunstung verhindern und Wasserspeicherfähigkeit erhöhen sei die wichtigste Maßnahme. Mit einer Vielzahl an Beispielen, wie diese beiden Faktoren erreicht werden konnten, erläuterte er die positiven Aspekte eines gesunden Bodens für die Landwirtschaft.

Andreas Schmidt leitete 34 Jahre lang einen biologischen Ackerbaubetrieb, den er inzwischen an seine Tochter übergeben hat. In der Podiumsdiskussion mit Klaus Haslinger und Josef Wasner berichtete er aus seiner Praxiserfahrung. Das Publikum zeigte sich sehr interessiert, stellte Fragen insbesondere zu Maßnahmen, um der Trockenheit entgegenzuwirken, Umgang mit Gewässern und Bewässerung im Weinviertel, Spätfrost und auch dazu, wohin sich das Weinviertel klimatisch verschieben werde. Laut Klaus Haslinger sehe es derzeit danach aus, als würde man sich über die nächsten Jahrzehnte dem Klima in der italienischen Poebene Ende des 20. Jahrhunderts annähern.

Nach der angeregten Diskussion fand der Abend einen gemütlichen Ausklang bei Wein und Brot. Die KLAR! Regionen planen weitere Veranstaltungen im Weinviertel und nehmen gerne Themenvorschläge und Anregungen dazu unter klar@wde.at entgegen.

Was ist KLAR!

Das Förderprogramm KLAR! – Klimawandelanpassungsmodellregion wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) initiiert. Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen. Die 4 organisierenden KLAR! Regionen dieser Veranstaltungsreihe sind: KLAR! Mistelbach-Wolkersdorf, KLAR! Weinviertler Dreiländereck, KLAR! Land um Laa, KLAR! March-Thaya Auen.

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