Liebe geht durch den Magen
Die Kunst der Verführung: "Es muss nicht immer Champagner sein"
Teil 4 der großen Bezirksblätter-Serie "Liebe 2018": Mit welchen Gerichten Sie beim Dinner punkten.
BEZIRK. Was könnte genussvoller sein als ein romantisches Dinner für zwei? Die Liebste oder den Liebsten mit kulinarischen Köstlichkeiten verführen, denn schließlich geht Liebe durch den Magen. Für den Fall, dass Sie wissen möchten, wie man ein Candle-Light-Dinner nach allen Regeln der Kunst zubereitet, haben wir Mitzi Barelli, die Wirtin des Weydner Wirthaus' in Oberweiden, gefragt - und einige überraschende Expertinnentipps bekommen:
Die Wirtin und damit die Küche des Weydner setzt auf regionale Zutaten, daher stellt Mitzi Barelli vorweg klar: "Es müssen nicht immer Austern mit Champagner sein." Denn die regionale Küche birgt einige Aphrodisiaka wie Erdbeeren und Spargel. Wobei Barelli gleich wieder einschränkt: "Da ich regional koche, lege ich auch Wert auf saisonale Zutaten, daher sind sowohl Erdbeeren als auch Spargel derzeit nicht auf meinem Speiseplan"
Was aber bietet das Weinviertel im Herbst, wenn man von Erdäpfeln absieht, denen man beim besten Willen keine aphrodisierende Wirkung zuschreiben kann?
Chili und Petersilie - kommt es prompt. Und die Chefin hat dazu auch gleich ein paar Fakten parat: Chili fördert die Durchblutung, was die Haut für Berührung empfindlicher macht und Petersilie enthält ein ätherisches Öl, das die Libido steigert. Tatsächlich gibt es in vielen Hafenstädten die "Petersiliengasse", jenen Bereich, wo die Matrosen die leichten Mädchen aufsuchen konnten.
Libidosteigernde Lebensmittel waren schon vor Jahrhunderten bekannt. So brauten die Azteken einen Liebestrank aus Chili, Schokolade und Vanille, der sie für das Empfangen des Göttlichen öffnen sollte. Feigen und Spargel waren aufgrund ihrer Form das Aphrodisiakum der Antike, wer seiner Angebeteten einen Korb mit Feigen schenkte, gab ihr damit zu verstehen: "Ich hätte dich gerne..."
Die gleiche Wirkung wie Austern haben übrigens auch andere Meeresfrüchte und Fische, es ist der hohe Zinkgehalt, der die Lust steigert. Während Casanova zum Erhalt seiner Standhaftigkeit auf 50 Austern zum Frühstück schwor, schlägt Barelli für den Weinviertler Liebhaber regionalen Fisch vor.
Der Rat der Köchin: "Die Dosis macht's. Ein bisschen Muskat wirkt anregend, zu viel - und es wird einem übel." Und: Das feinste Menü enfaltet keine aphrodisierende Wirkung, wenn die Stimmung nicht passt. In der stinkenden, grauslichen Bahnhofshalle wirken weder Chili noch Austern.
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