Im Sonnenstuhl: Streetworker arbeitslos
Was machen die Streetworker eigentlich? Diese Frage stellte sich auch der Gänserndorfer Gemeinderat.
GÄNSERNDORF. "Die Goostav-Leute sitzen in Liegestühlen in der Sonne und wir zahlen das." So rechtes Verständnis über die Arbeitsweisen der Streetworker mag bei Gänserndorfs Vizebürgermeister Josef Daubeck nicht aufkommen.
Zwei mal neun Stunden verbringen die Jugendarbeiter in Gänserndorf. Zu wenig, meint Grün-Gemeinderätin Margot Linke, die Goostav lieber zwei mal zwölf Stunden aktiv sehen würde.
Die ÖVP möchte das Geld eher in Organisationen investieren, die mehr Jungendliche ansprechen. Gänserndorf Süd steht einmal die Woche für zwei Stunden auf dem Arbeitsprogramm der Streetworker. Jeden Donnerstag sind je zwei Goostav-Mitarbeiter auf dem Platz neben der Emmauskirche. Vor ein paar Jahren wurden ein zweites Fußballtor und ein Basketballkorb auf dem asphaltierten Platz errichtet. Die Gemeinde kam dem Wunsch der Jugendlichen nach und installierte eine Pergola, um etwas Windschutz zu gewährleisten.
"Die Sonnenstühle haben den Sinn, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen", erklärt die Sozialarbeiterin Iris Paireder. Um mit den Jugendlichen eine Vertrauensbasis aufzubauen und zielgerichtete Beratungsgespräche zu führen, bedarf es einer passenden Atmosphäre.
Streetwork bedeutet als Anlaufstelle für Jugendliche dort zu sein, wo auch die Zielgruppe zu finden ist. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Beratungen zu jugendrelevanten Themen. Auch Aktuelles oder Unangenehmes wird besprochen, wie Vandalismus. Hilfe gibt es auch bei der Organisation von Aktionen wie einem Fußballturnier oder Graffiti-Workshop, wenn die Jugendlichen sich das wünschen, aber eines stellt Sarah Meixner, Goostav-Mitarbeiterin, klar: "Animateure sind wir keine."
Karina Seidl
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