Gedenkfeier vor der Synagoge
GÄNSERNDORF. Anlässlich des 85-Jahrtages des Novemberpogroms lud ein Organisationsteam, angeführt von Beate Kainz, Bezirkssprecherin der Grünen, in die Bahnstraße ein, wo vor der ehemaligen Synagoge eine Gedenkfeier abgehalten wurde.
Moderiert von Harald Hirsch, sprachen prominente Gäste unter em Motto Denk!Mal! über die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung zahlreicher Juden in der Zeit des zweiten Weltkrieges, beginnend im Jahr 1938. Cornelius Obonya, bekannter Schauspieler und Präsident der Aktion gegen Antisemitismus in Österreich, schilderte anschaulich die Situation der Juden von damals und die derzeitige Lage in Israel. „Israel hat keine andere Option als sich zu wehren, will es nicht von der Landkarte gelöscht werden. Die Mittel dazu kann es sich leider nicht aussuchen“, ist er überzeugt. Dorith Salvani-Drill, deren Großonkel Vorsteher der IKG Gänserndorf und auch der (letzte) Rabbiner war, der gezwungen worden war, die Schlüssel der Synagoge an die Gendarmerie abzugeben, ist in Israel geboren, lebt seit dem 5. Lebensjahr in Angern und ist in Sorge um ihre Verwandtschaft, die in ihrer alten Heimat lebt, wo bereits drei ihrer Neffen zur Armee eingezogen wurden. Weitere Beiträge kamen von Ulrike Mittendorf-Krizner, evangelische Pfarrerin Strasshof und Bernhard Blank, VAS – Verein Arbeitslager Strasshof. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von David Hebenstreit & Albert Dlabaja. Vor der Holzwand, welche die Bahnstraße von der Synagoge trennt, waren Lichter zum Gedenken angezündet. Diese Aktion wurde von der Historikerin Ingrid Oberndorfer anlässlich ihrer 4. Gedenkstunde seit 2020, initiiert.
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