Grünes Licht für S1 und Lobau-Tunnel
BEZIRK. Neuigkeiten aus dem Büro des Verkehrsministeriums. Am Freitag wurde der Bescheid für den S1-Abschnitt von Süßenbrunn bis Schwechat herausgegeben, somit ist die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv abgeschlossen.
In den Gemeinden entlang der B8 und nahe Wien erhofft man sich durch den Bau der S1 eine deutliche Verkehrsentlastung. Denn an den Bau der S1 ist auch die Errichtung der Marchfeldschnellstraße S8 gekoppelt, der erste 14 Kilometer lange Teil soll von Süßenbrunn bis Gänserndorf verlaufen.
Landeshauptmann Erwin Pröll : „Die S 8 durch das Marchfeld ist für den Standort Niederösterreich von enormer Bedeutung. Zum einen ist dadurch ein Impuls für den Wirtschaftsstandort Marchfeld zu erwarten. Zum zweiten schaffen wir eine internationale Anbindung in Richtung Slowakei zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava. Und zum dritten erzielen wir damit eine spürbare Verkehrsentlastung für rund 18.000 Anrainerinnen und Anrainer.“
Skepsis bei Autobahngegnern
Axel Grunt von der Initiative "Zukunft statt Autobahn" weist darauf hin: "Ein Edikt ist keine Baubewilligung für die Lobau-Autobahn, die Bagger werden noch länger in den Garagen bleiben."
Auch Virus-Sprecher Wolfgang Rehm betont: "Die UVP ist damit nicht zu Ende, die Entscheidung wird in der nächsten Instanz fallen". Gemeinsam mit anderen Umweltorganisation und Bürgerinitiativen wirkte die Umweltorganisation an der seit 2009 wogenden Umweltverträglichkeitsprüfung zur S1 mit. Laut Rehm reichen die Probleme von miserablem Brandschutz, Problemen mit Erdbebensicherheit, Grundwasser und Naturschutz bis zu nicht dem Stand der Technik entsprechenden Verkehrsberechnungen, sowie fragwürdigen Ermittlungen der Belastung aus
Luftschadstoffen und Lärm.
Hannes Vogler, Mitbegründer der Bürgerinitiative Marchfeld Groß-Enzersdorf, äußerst ebenfalls harsche Kritik: „Wenn die Asfinag erklärt, mit dem Bau des Autobahn-Abschnitts zu beginnen, so kommt das einer volkswirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Drohung gleich. Asfinag-Schulden sind unser aller Staatsschulden. Und wer in Zeiten wie diesen Milliarden in die Schaffung von noch mehr Feinstaub, noch mehr Transitverkehr und Arbeitsplätze für Tunnelbohrmaschinen investiert, der handelt kurzsichtig und verantwortungslos.“
Freude bei Kommunalpolitik
Die ÖVP-Bürgermeister der S1/S8-Anrainergemeinden freuen sich: „Wir sehen diesen Abschluss als wichtigen Teilerfolg und Schritt in die richtige Richtung zur Entlastung der betroffenen Ortskerne sowie der längst notwendigen Aufwertung unserer gesamten Region.“
Umso mehr seies wichtig jetzt am Ball zu bleiben und den weiteren Verlauf zur Umsetzung der S1 bzw. zur Umsetzung der S8 genauestens zu beobachten und gegebenenfalls wieder entsprechend voranzutreiben.
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