Happy End für das Autokino
In letzter Sekunde einigte sich Kinobetreiber Lampesberger mit der Stadtgemeinde. Der Steuerstreit wurde beigelegt.
GROSS-ENZERSDORF. Weil heuer die Vergnügungssteuer von 5 auf 10 Prozent erhöht worden war, wollte Kinobetreiber Franz Lampesberger Österreichs einziges Autokino schließen. Laut seiner Berechnung wäre er auf 15.000 Euro Jahresabgabe gekommen. „Der Betrieb wäre damit vollkommen unrentabel“, empörte sich Lampesberger, er ist zugleich Präsident des österreichischen Kinoverbandes.
In einem Gespräch mit Bürgermeister Hubert Tomsic konnte man nun eine Einigung erzielen. „Wir setzen die Steuer wieder auf den Vorjahressatz von 5 Prozent herunter und dieser Betrag wird dem Kino in Form einer Wirtschaftsförderung zugeführt“, erklärt der Stadtchef. Damit will man die Wettbewerbsnachteile, die Lampesberger aufgrund der Wiennähe hat, ausgleichen. Denn in der Bundeshauptstadt zahlen die Kinobetreiber keine Lustbarkeitsabgabe.
Am 19. Mai startet das Autokino mit dem Blockbuster „Fluch der Karibik 4 – Fremde Gezeiten“. Lampesberger blickt der Saison gespannt entgegen. Das schlechte Sommer-Wetter und die Digitalisierung vieler österreichischer Kinos hatten im Vorjahr zu massivem Besucherrückgang im Autokino geführt. Ob er nun ebenfalls auf Digitalsystem umstellt, will Lampesberger noch überdenken. 450.000 Euro müsste er investieren. „Wir haben doppelte Leinwandfläche und doppelte Lichtstärke wie ein Indoor-Kino, das verursacht enorme Kosten.“
Lampesberger ist trotzdem optimistisch. „Mich haben so viele Leute in den letzten Tagen unterstützt. Wenn die alle heuer kommen, wird das eine tolle Saison.“
Ulrike Potmesil
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.