Wo der Seeadler zu Hause ist
BEZIRK. Nirgendwo leben so viele Seeadler wie an der Donau. Bei der ersten europaweite Winterzählung wurden am 12. Jänner in neuen Ländern an der gesamten Donau 750 Seeadler erspäht, allein hundert davon im Nationalpark Donau-Auen, an der March und den angrenzenden slowakisch-ungarischen Auen.
Der majestätische Seeadler (Haliaeetus albicilla) ist Österreichs Wappentier und der größte Greifvogel im Donauraum. Er steht an der Spitze der Nahrungspyramide und gilt daher als Zeigerart - denn „geht's dem Lebensraum gut, so geht's dem Adler gut.“ Lange Zeit war es um den Seeadler schlecht bestellt, hierzulande war er ausgerottet. Intensive Bemühungen der nord- und osteuropäischen Länder und des WWF Österreich ermöglichten eine erneute Bestandszunahme - und seit 2001 brüten wieder Seeadler erfolgreich in Österreich.
Die Donau ist eine Lebensader Europas und Rückzugsgebiet für viele bedrohte Arten. Auch der Seeadler findet am großen Strom und seinen Zuflüssen wichtige Lebensräume - sowohl der ganzjährig heimische südosteuropäische Bestand, als auch die nördliche Population, die an der Donau überwintert. Vor allem Schutzgebieten kommt hier eine Schlüsselrolle zu.
Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit betont auch Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf: „Zahlreiche Seeadler überwintern jährlich an Gewässern in Niederösterreich. Doch zum langfristigen Fortbestand dieser beeindruckenden Greifvogelart braucht es grenzüberschreitende Bemühungen. Naturschutz kennt bei uns keine Grenzen. Das Seeadler-Symposium macht unser Naturland Niederösterreich einmal mehr zu einem Knotenpunkt des internationalen Naturschutzes!“
Verbesserte gemeinsame Schutzmaßnahmen sollen den Adlerbestand langfristig sichern. Das bedeutendste Gebiet für die Seeadler insgesamt ist ebenfalls grenzübergreifend - zu finden im Dreiländereck Ungarn, Kroatien, Serbien. Nicht zuletzt aufgrund der intensiven Bemühungen der Schutzgebiete Nationalpark Duna-Drava, Naturpark Kopacki rit und Naturreservat Gornje podunavlje wurden von hier 200 Individuen gemeldet. Diese Naturparadiese am „Amazonas Europas“ werden bald unter dem UNESCO Schutz eines Biosphärenparks stehen.
Großes Potential ist auch an der Unteren Donau vorhanden: an der bulgarisch-rumänischen Grenzdonau konzentrieren sich die Adler - 360 an der Zahl - derzeit auf wenige Hochburgen der Verbreitung, insbesondere das Donau-Delta wird genutzt.
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