Gesundheitsversorgung
Zwei Gegner sind sich einig: Die zweite Apotheke für Strasshof muss her

- Einig in der Sache: Wörner (ÖVP) und Deltl (SPÖ).
- Foto: Wörner
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
STRASSHOF.Kleine Lücken oder grobe Fehler im Gesundheitswesen: Die weltweite Krise deckt sie alle auf. In Strasshof zeigt Achim Wörner von der ÖVP einmal mehr eine medizinische Versorgungslücke auf. In der 10.000-Einwohner-Gemeinde gibt es nur eine Apotheke: "Während der Corona-Krise ist es trotz hohem Engagements der Mitarbeiter immer wieder zu langen Wartezeiten gekommen, manche Strassshofer mussten in die Nachbarortschaften ausweichen, um an die dringend benötigte Medikamente zu kommen." Ansuchen der Gemeinde für eine zweite Apotheke liegen jedoch seit Jahren vor, Wörner fordert nun die Behörden auf, schleunigst zu handeln.
"Die Forderung der ÖVP ist auch unsere Forderung", erwidert SP-Bürgermeister Ludwig Deltl. "Wenn es einen Interessenten gibt, wird er von der Gemeinde jede mögliche Unterstützung bekommen", lädt er ein, sich am Gemeindeamt zu melden. Vor einiger Zeit habe es einen Vorstoß von einem Interessenten gegeben, das Verfahren war aber von einigen umliegenden Gemeinden beeinsprucht worden und im Sande verlaufen.
Samir Chenouda, Geschäftsführer der Strasshofer Apotheke, teilt dazu mit: "Das Verfahren ist immer noch im Laufen - seit mittlerweile neun Jahren." Er selbst darf übrigens keine Filiale in Strasshof betreiben; Filialbetriebe sind ausschließlich in anderen Ortschaften erlaubt.
Was den Interessenten - dessen Namen Deltl nicht nennen will - betrifft, sind die rechtlichen Voraussetzungen für die zweite Apotheke jedenfalls gegeben. Katharina Freidl-Zak von der Österreichischen Apothekerkammer informiert: Zwischen der neuen und der nächstgelegenen bestehenden Apotheke müsse mehr als 500 Meter Abstand liegen und die Zahl der Kunden der bestehenden Apotheke darf nicht unter 5.500 sinken.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.