FPÖ Deutsch-Wagram
"Untergriffig und rassistisch": Cermak aus der Partei ausgeschlossen

- Zweite Chance in der Partei verspielt: Werner Cermak wurde aus der FPÖ ausgeschlossen.
- Foto: FPÖ
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
DEUTSCH-WAGRAM. Krisenstimmung herrschte schon lange, jetzt zog man die Notbremse. Vergangene Woche schloss der Landesparteivorstand der FPÖ Niederösterreich den Deutsch-Wagramer Gemeinderat Werner Cermak aus der Partei aus.
Cermak, war immer wieder durch nicht parteikonforme und untergriffige Facebook-Posts aufgefallen. So forderte er den Öxit und bewegte sich oft knapp an der Grenze zu rassistischen Äußerungen. Zu einer türkischstämmigen, in Österreich geborenen FPÖ-Kandidatin der Salzburger Gemeinderatswahlen 2019 kommentierte er ein Facebook-Posting mit: „Eine Katze, die in einer Fischhandlung geboren wird, ist noch lange kein Fisch.“
In den vergangenen Tagen hatte Cermak ganz unverhohlen das Team Strache unterstützt. Diese öffentlichen Sympathien für die Partei des im Vorjahr zurückgetretenen Vizekanzlers waren für die Blauen nun inakzeptabel. Cermak musste gehen.
"Moralische Verfehlungen"
"Vor Jahren haben wir ihm trotz moralischer Verfehlung - er hatte illegal seine Wiener Gemeindewohnung zum doppelten Mietpreis untervermietet und einen kleinen Ausflug zum BZÖ gemacht - eine zweite Chance gegeben. Das war sichtlich ein Fehler", räumt Bezirksparteiobmann LA Dieter Dorner heute ein.
Die Entscheidung der Landespartei zum Ausschluss erfolgte einstimmig. Cermak ist überrascht: "Mich wundert, dass die FPÖ erst jetzt aufgewacht ist, ich arbeite seit Wochen in Wien für das Team Strache." Die FPÖ falle nur mehr mit internen Konflikten, schlechter Stimmung, sinkenden Mitgliederzahlen und desaströsen Wahlergebnissen auf. Er werde sich nun - auch im Deutsch-Wagramer Gemeinderat als wilder Abgeordneter - für das Team Strache einsetzen.
"Ich beschreite nun mit einigen Mitstreitern den original-freiheitlichen Weg des HC Strache und werde mein bei den letzten Gemeinderatswahlen erkämpftes Mandat, selbstverständlich behalten, noch dazu, wo ich und die beiden Gründungsmitglieder Gabriele Bauer und Gerhard Gruber im Oktober 2014 die Ortsgruppe Deutsch-Wagram, die damals sowohl finanziell als auch personell quasi nicht vorhanden war, aufgebaut haben. Und bei den Wahlen im Jänner hatten wir sogar trotz des Gegenwindes aus der Bundespolitik Stimmenzuwächse zu verzeichnen, das dritte Mandat wurde nur um 18 Stimmen verfehlt."
Weitere Austritte
Am Wochenende traten mit Christine Glinserer, Gabriele Bauer, Manfred Herber und Rudolf Burisch weitere vier Vorstandsmitglieder der FPÖ Deutsch-Wagram aus der Partei aus. Damit hatte sich der Vorstand der Ortsgruppe de facto aufgelöst



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