Agrarministertagung auf Schloss Hof. NGOs: "Wir haben die Agrarpolitik satt"

- Empfang der Agrarminister unter Protest: NGOs auf Schloss Hof
- Foto: Dreikönigsaktion
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Bündnis österreichischer NGOs fordert Trendwende der EU-Agrarpolitik
SCHLOSS HOF. Ein lautes Konzert von Löffeln auf Kochtöpfen empfing die EU-Agrarminister heute, am 25. September um 8 Uhr morgens auf Schloss Hof. Bäuerliche, Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen schlugen Alarm: „Jeder Mensch hat ein Recht auf gutes Essen! Eine ausreichende und gute Ernährung braucht Vielfalt vom Acker bis auf den Teller, doch die bisherige Agrarpolitik hat uns weltweit Höfesterben und Agrarfabriken eingebrockt und verschärft die Klimakrise.“ Die Leidtragenden auf der ganzen Welt seien Konsument/innen und die Bauern und Bäuerinnen. Vor allem aber deren Kinder. Denn es sei ihre Zukunft auf ihrem eigenen Stück Land, die ihnen gestohlen werde, wenn ihre Eltern die Äcker verlieren, den Hof aufgeben müssen, weil sie davon nicht mehr leben können.
Wider eine Kommerzialisierung der Lebensmittel
„Industrielle Landwirtschaft, wie sie von der EU-Agrarpolitik gefördert wird, frisst Ressourcen und macht weltweit Menschen abhängig von Saatgutfirmen, Krediten und Lebensmittelkonzernen. Papst Franziskus spricht von einer ‘Kommerzialisierung' der Lebensmittel. Überall auf der Welt führt dies dazu, dass Kleinbäuerinnen und -bauern ihre Höfe aufgeben müssen. Sie sind aber das Rückgrat der Nahrungsmittelproduktion. 70% aller Lebensmittel wachsen auf ihren Feldern. Sterben die Kleinbauern, hungert die Welt“, bringt Isabella Wieser von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar ihre Meinung zur europäischer Agrarpolitik auf den Punkt.
Die Dreikönigsaktion, Teil der „Wir-haben-es-satt-Plattform“, fordert eine demokratische Lebensmittelpolitik, die auf die Bauern, Landarbeiter, Umwelt, Gesundheit, Menschenrechte und Ressourcen ausgerichtet ist.
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