Mehr Gehalt und gute Jobchancen
Frauen werden FiT für die Zukunft
15 Jahre gibt es das FiT- (Frauen in Handwerk und Technik) Zentrum Weinviertel mittlerweile schon. In diesen Jahren durften 2.500 Weinviertlerinnen erkennen, dass eine Karriere abseits der klassischen Frauenberufe viele Vorteile aber auch jede Menge Spaß und Kreativität mit sich bringt.
WEINVIERTEL. Im FiT-Zentrum Wien 21 absolvieren momentan 93 Weinviertlerinnen die sogenannte Basisqualifizierung im zweiten Bildungsweg. In diesem Programm können die Frauen, die einen Beruf im handwerklichen oder technischen Bereich erlernen wollen, ihre Fähigkeiten erproben und ihre Kompetenzen in Mathematik, IT, Naturwissenschaften, Technik und Digitalisierung erweitern. Vor Kurzem überzeugten sich Motivatorin und Beraterin Doris Schmidauer, AMS-Vorständin Petra Draxl und die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, Sandra Kern, beim Lokalaugenschein persönlich vom Können der motivierten Teilnehmerinnen. Dabei zeigten die Weinviertlerinnen, dass Frauen alles können, vom Arbeiten mit Holz, der Bearbeitung von Metall oder dem Löten von elektronischen Teilchen.
Die Teilnehmerin Katarina befindet sich momentan in der Orientierungsphase. Sie möchte im zweiten Bildungsweg Speditionskauffrau werden und eignet sich zur Zeit im FiT-Programm Basisfähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen an. "Das Angebot von FiT ist sehr umfangreich und ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden habe", meint Katarina.
Fachkräftemangel nur mit Frauen lösbar
Frauen wie Katarina sind es, die in Zukunft dazu beitragen werden, gegen den Fachkräftemangel anzugehen. Sie haben das nötige Potential und die gesuchten Fähigkeiten, auch wenn Frauen in sogenannten Männerdomänen immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Doch in den Betrieben findet Schritt für Schritt ein Umdenken statt, Unternehmen, die bislang von Männern dominiert wurden, sehen immer öfter auch das enorme Können der Frauen. Und dabei ist nicht nur das wesentlich höhere Einstiegsgehalt als in klassischen Berufen ein Pluspunkt für die Weinviertlerinnen, auch der Spaß und die Freude am Tun kommt nicht zu kurz. Das weiß auch die Trainerin Christa Leutgeb, die seit sechs Jahren im FiT-Team arbeitet:
"Es ist für mich enorm befriedigend zu sehen, wie die Frauen merken, dass sie problemlos können, was sie hier lernen. Sie entdecken, dass es Spaß macht in Handwerk und Technik zu arbeiten, selbst zu zeichnen, zu konstruieren, zu erschaffen."
Manchmal komme es auch vor, dass die Frauen mit einer Berufsvorstellung ins Programm einsteigen und dann während der Ausbildung merken, dass ihnen ein ganz anderer Bereich besonders liegt. "Und wenn die Frauen dann wissen, was sie wirklich wollen, ziehen sie den Weg zum Traumberuf bedingungslos durch."
Role Model
Für die AMS NÖ Geschäftsführerin Sandra Kern sind alle Frauen, die am FiT-Programm teilnehmen, Role Models. "Diese Frauen sind Vorbilder für ihre Töchter und ihre Freundinnen. Sie zeigen ihnen, welche Wege es abseits der klassischen Jobs gibt, die immer noch viel zu oft von Frauen ergriffen werden."
So läuft das FiT-Programm ab
Das FiT-Programm, das ABZ*AUSTRIA im Auftrag des AMS Niederösterreich durchführen darf, ermöglicht und ermuntert Frauen, eine (maximal) zweijährige Ausbildung in den Bereichen Handwerk und Technik in Angriff zu nehmen. Der Ablauf erfolgt in mehreren Stufen. Nach der sogenannten Perspektivenerweiterung folgt die Basisausbildung, danach die FiT-Ausbildung mit punktgenauer Qualifizierung. Das kann eine Lehre sein, aber auch ein FH-Bachelor-Studium oder Kolleg kommen in Frage. Der Anteil der FIT-geschulten Frauen mit Arbeitsaufnahme war von Oktober 2022 bis September 2023 in Niederösterreich gesamt 81 Prozent, im Weinviertel 73,3 Prozent.
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