Arteum: Kreatives Arbeiten mit Stein in Hernals
Das Arteum von Bildhauer Reinhard Winter ist nicht nur ein Zentrum für Kunst aus Stein - mit der Zeit ist es auch zu einem Ort der Begegnung herangewachsen. Ein Besuch beim Meister.
HERNALS. Künstler und Kunstliebhaber können im "Arteum" in der Schultheßgasse 8 einen Blick in die faszinierende Welt der Bildhauerei werfen. Von Skulpturen, Plastiken und Reliefs bis hin zu Objekten, die gerade im Entstehen begriffen sind, entdeckt man auf den über 1.000 Quadratmetern eines ehemaligen Steinmetzbetriebs, der von 1880 bis 2006 hier angesiedelt war, Stein in seinen vielfältigen Formen und Strukturen und sogar noch tonnenschwere Überbleibsel aus der Zeit des Ringstraßenbaus.
Reinhard Winter wuchs direkt neben seinem heutigen "Arteum" auf. Er kennt den ehemaligen Steinmetzbetrieb seit seiner Kindheit. Als dieser "wunderbare Ort" 2006 wegen der Pensionierung seines Vorgängers zu haben war, überlegte er nicht lange, baute die Werkstätten aus, überdachte das Atelier, etablierte im Inneren des Hauses eine kleine Verkaufsgalerie und richtete die prächtige Skulpturenschau im Garten ein. Jeden Mittwoch von 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung kann man die "Arteum"-Galerie sowie den großen Skulpturengarten besichtigen.
Verschiedene Steinhärten
Winter fertigt hier seine eigenen Kunstwerke, gestaltet Steinbrunnen und übernimmt Auftragsarbeiten in allen Größen – und das nicht nur in Stein, sondern auch in Metall. In zahlreichen Workshops (Programm auf www.arteum.at) gibt er sein umfassendes Wissen an Laien jeden Alters weiter. Dabei kann man am weichen Speckstein bis zum harten Granit verschiedene Steinhärten und ihre Bearbeitung selbst austesten und sich dabei Tipps vom Profi holen.
Ein Fest für Groß und Klein
Am 16. Juni findet im "Arteum" anlässlich des Wir sind Wien.Festivals der Bezirke schon zum zehnten Mal der "17er Stein" statt. Dabei können kleine und große Künstler sowie solche, die es noch werden wollen, ihre Spuren in einem großen Sandsteinblock hinterlassen. Alle zusammen ergeben dann den "17er Stein" des jeweiligen Jahres und sind ein Gesamtkunstwerk für sich. Die "17er Steine" der vergangenen neun Jahre haben übrigens einen besonderen Ehrenplatz an der Front des"Arteums".
Ende März besuchten Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der WK Wien, und Michaela Schuster (WKO) das Atelier des Bildhauermeisters Reinhard Winter. Zum dritten Mal war nämlich die Plattform Wiener Kunsthandwerk Partner der Europäischen Tage des Kunsthandwerks. Nach einer Führung durch die Dauerausstellung und die Werkstätten des"Arteums" griffen die Damen selbst zum Steinmetzwerkzeug und legten an einem Margaretner Sandstein Hand an.
"Eine großartige Erfahrung", erklärt Maria Smodics-Neumann. "Kunst und Handwerk gehen gerade in Wien eine sehr enge Verbindung ein. Unsere Handwerksbetriebe haben eine lange Tradition. Kunst und Kunsthandwerk sind deshalb unverzichtbare Teile unserer Identität und Kultur." Darum sei es wichtig, dass es Betriebe wie das "Arteum" gebe, die einem breiten Publikum ihre Vielfalt, ihr Können und ihre Schaffenskraft vermitteln.
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