Prüfung läuft
Friedhof Hernals als Denkmalfriedhof?

- Einen Besuch wert ist der Friedhof Hernals auf jeden Fall. Hier der Blick Richtung Aufbahrungshalle und Kapelle, daneben die Arkaden.
- hochgeladen von Anja Gaugl
Der Bezirk wünscht sich die Entwicklung des Hernalser Friedhofs zum Denkmalfriedhof. Die Stadt prüft.
HERNALS. Der Wiener hat ja bekanntlich einen Hang zum Morbiden. Kein Wunder also, dass hier die letzten Ruhestätten sehr schön sind. Dazu zählt der Friedhof Hernals mit seinen 21.864 Gräbern am Hang des Schafbergs.
Gemeinsam mit den Stimmen der SPÖ und der Neos wurde vor Kurzem ein Antrag der Grünen beschlossen, aus dem Friedhof Hernals einen Denkmalfriedhof zu machen. Übrigens: Die große Autorin Christine Nöstlinger hat hier im Familiengrab ihres Vaters ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Teilweise bereits unter Denkmalschutz
Vorweg: Der historische Teil, also die neugotische Friedhofskapelle und die Arkaden, steht bereits unter Denkmalschutz, aber eben nicht der Friedhof als Ganzes.
"Der Begriff Denkmalfriedhof ist kein weithin etablierter. Tatsache ist, dass manche Friedhöfe über ihre eigentliche Funktion hinaus ein Kulturdenkmal sind oder sein könnten", so Max Hartmuth, Grünen-Bezirksrat und Historiker. "In Wien trifft das vor allem auf den Zentralfriedhof und auf den St. Marxer Friedhof zu."
"Mit seinen Arkadengrüften, Kleinarchitekturen und Plastiken veranschaulicht der weit weniger bekannte Friedhof Hernals die Sepulkralkultur der Ringstraßenzeit wie sonst nur der Zentralfriedhof", so Max Hartmuth.
Denn im damaligen Wien war ein Begräbnis ein öffentliches Ereignis, wie auch der bekannte Ausspruch "a schöne Leich" bekundet. Damit bezieht man sich auch auf das Begräbnis als Event. Entsprechend aufwendig wurde der Vorplatz des Hernalser Friedhofs gestaltet.
Antrag wird geprüft
Auf viel Gegenliebe stößt die Idee bei den Friedhöfen Wien nicht. Dort hält man die bereits geschützten Bereiche und 39 Ehren- und historische Gräber für ausreichend.
"Es finden dort ja noch private Beerdigungen statt. Steht alles unter Denkmalschutz, muss dann jedes Mal vorher beim Bundesdenkmalamt angefragt werden", so ein Sprecher. Dadurch würde nicht nur der bürokratische Aufwand, sondern auch die Kosten für Beisetzungen steigen.
Als grundsätzlich gute Idee bezeichnet Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) die Initiative der Grünen. Jetzt wird auf die offizielle Antwort der Stadt gewartet.
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