Friedhofsgärtnerei Pöchhacker in Gersthof: Pachtvertrag wurde nicht verlängert

Sohn Bernhard (l.) und Vater Othmar Pöchhacker in ihrer Gärtnerei am Schafberg. Hinter ihnen ist der Friedhof Gersthof.
  • Sohn Bernhard (l.) und Vater Othmar Pöchhacker in ihrer Gärtnerei am Schafberg. Hinter ihnen ist der Friedhof Gersthof.
  • hochgeladen von Christine Bazalka

HERNALS/WÄHRING. (tba). Wie sehr die Gärtnerei Pöchhacker zum Friedhof Gersthof gehört, merkt man unter anderem an Folgendem: Der Weg zwischen dem Friedhof und der Gärtnerei heißt Jeitnerweg. Heinrich Jeitner war der Großvater von Bernhard Pöchhacker. Auch er war hier Friedhofsgärtner. 2002 wurde dann der Jeitnerweg, der auch die Grenze zwischen Hernals und Währing bildet, nach ihm benannt. "Seit über 130 Jahren besteht unser Betrieb hier", sagt Bernhard Pöchhacker.

Damit soll es jetzt aber bald vorbei sein. Das Grundstück, auf dem die Gärtnerei angesiedelt ist, gehört der Stadt Wien, konkret der Magistratsabteilung (MA) 31 – Wiener Wasser. Diese hat den 2018 auslaufenden Pachtvertrag nicht mehr verlängert. Neben der Gärtnerei ist der Wasserbehälter Schafberg angesiedelt.

"Katastrophe"

Für Bernhard Pöchhacker, der den Betrieb 2008 von seinem Vater Othmar übernommen hat, ist das "die Katastrophe schlechthin". Außer ihm arbeiten in der Gärtnerei noch eine Floristin und drei Gartenarbeiter. Deren Arbeitsplätze sind ebenfalls gefährdet, denn dass der Betrieb einfach übersiedeln kann, glaubt Pöchhacker nicht: "Das ist der einzige Standort, von dem aus wir die vielen Gräber auf dem Friedhof betreuen können. Wie sollen wir das sonst bewerkstelligen?" Rund um den Friedhof gebe es keinerlei geeignete Ausweichflächen für sie. Auch für die Kunden, die der Gärtnerei die Gräber ihrer Liebsten anvertrauen, wäre der Verlust schmerzhaft, sagt Pöchhacker: "Die meisten Kunden sind seit vielen Jahren mit uns zufrieden."

Was statt der Gärtnerei auf die Fläche kommen soll, weiß Familie Pöchhacker nicht. In der Nachbarschaft munkelt man von einem Wohnbauprojekt.

Erweiterung nötig

"Ausgeschlossen", heißt es von der MA 31. "Auf diesem Gebiet kann ausschließlich der Wasserbehälter Schafberg erweitert werden. Jede andere Nutzung ist verboten." Da Wien wächst, müsse auch die Wasserversorgung mithalten. Deshalb benötige man die Fläche. "Ob wir tatsächlich 2018 mit einem Umbau beginnen, kann man aber derzeit noch nicht sagen", heißt es. Auch ob die Gärtnerei sich unter Umständen nach Abschluss der Umbauarbeiten wieder auf dem unterirdischen Wasserbehälter ansiedeln darf, ist ungewiss: "Normalerweise versuchen wir, den Grund über einem Behälter einer öffentlichen, aber ungefährlichen Nutzung zuzuführen. Ein Beispiel dafür ist der Wasserspielplatz auf dem erweiterten Wasserbehälter Wienerberg."

Das Grundstück liegt an der Grenze zwischen Hernals und Währing, gehört aber noch zum 17. Bezirk. Der Friedhof gehört zum 18. Bezirk. Im Hernalser Bauausschuss werden Bezirksvertreter und die MA 31 im Juli darüber beraten, wie es weitergehen soll.

Zur Sache:

29 Wasserbehälter in Wien und zwei im Umland speichern Trinkwasser aus den Hochquellenleitungen. Insgesamt haben sie ein Volumen von 1,6 Millionen Kubikmeter. Das entspricht dem Wasserverbrauch aller Wiener in vier Tagen. Dieser Vorrat dient als Puffer.

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