In der Wichtelgasse wird jeden Tag gesportelt
Pilotprojekt: In der Hernalser Volksschule wird jetzt täglich eine Schulstunde lang gesportelt.
HERNALS. Täglich eine Stunde Sportunterricht: Diese Idee stammt aus dem Burgenland. 81 Prozent aller dortigen Schulen beteiligten sich an einem entsprechenden Pilotprojekt der Sport- und Bildungsministerien. "Ich war bei der Evaluierungsveranstaltung dabei und finde, dass das eine tolle Idee ist", sagt Eva Mader, Schulleiterin der Volksschule Wichtelgasse.
Jetzt ist das Experiment auch in Wien angekommen. Mariahilf und Hernals sind die Testbezirke. Die Wichtelgasse ist ganz vorne mit dabei: "Zwölf von fünfzehn unserer Klassen machen mit", sagt Mader stolz.
Dabei handelt es sich um alle Ganztagsklassen der Schule. Damit diese jeden Tag eine Sportstunde veranstalten können, war einiges an Organisationsaufwand nötig. "Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass wir im Rahmen des Pilotprojektes von professionellen Coaches und Freizeitpädagogen unterstützt werden", so die Schulleiterin. Letztere kommen von Sportvereinen aus der Nachbarschaft. "Wir haben eine Kooperation mit dem Askö." Mader hofft, dass diese Verbindung noch intensiviert werden kann. "Es gibt hier viele tolle Plätze, etwa den Postsportplatz", sagt sie.
Auf nach draußen!
Der Schulleiterin ist die Bewegung der Kinder ein großes Anliegen. "Seit wir hier die Ganztagsschule haben, mache ich mir darüber viele Gedanken", sagt sie. "Bewegung ist für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Deshalb unterstütze ich das Pilotprojekt ja auch so." Doch die Bewegung soll nicht nur in den beiden Turnhallen der Schule stattfinden.
"Einmal in der Woche geht es nach draußen", so Mader. "Das ist ein zweieinhalbstündiger Ausflug. Nur, wenn es regnet, wird stattdessen drinnen gesportelt." Der wöchentliche Ausflug soll Abwechslung in den Schulalltag der Kinder bringen. Dabei wird aus dem vollen Angebot der Stadt geschöpft, angefangen beim Eislaufen über Waldunterricht bis hin zu Museumsbesuchen.
Turnen auf Englisch
Die Wichtelgasse ist eine "Global Education Primary School". Das bedeutet, dass die Kinder hier ab dem ersten Schuljahr Englisch lernen. Das wirkt sich auch auf die tägliche Turnstunde aus. Einmal in der Woche findet der Sportunterricht auf Englisch statt. "Für viele unserer Kinder ist Deutsch nicht die Muttersprache", so Mader. "Da ist Englisch oft die erste gemeinsame Sprache. Niemand hat so einen Vor- oder Nachteil."
Insgesamt ist Eva Mader sehr stolz auf das geschaffene Angebot. "Es war wirklich viel Arbeit, das alles zu organisieren." Doch die Vorteile liegen auf der Hand, sagt sie: "Hier werden Fähigkeiten erlernt, die in keinem Lehrplan stehen."
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