Hietzing
Sportklub ASK Ober St. Veit zittert um Mietvertrag

Die Mitglieder des ASK Ober St. Veit wollen auch weiterhin in der Speisinger Linienamtsgasse trainieren und spielen dürfen. | Foto: ASK Ober St. Veit
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  • Die Mitglieder des ASK Ober St. Veit wollen auch weiterhin in der Speisinger Linienamtsgasse trainieren und spielen dürfen.
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Der ASK Ober St. Veit kämpft um seinen Verbleib im 13. Bezirk. Nun könnte aber eine Lösung greifbar sein.

WIEN/HIETZING. "No sports" – das bekannte Zitat Winston Churchills könnte für die rund 200 Mitglieder des Amateur-Sport-Klubs Ober St. Veit (ASK) bald Wirklichkeit werden. Der seit mehr als fünf Jahrzehnten existierende Fußballklub hält seine Trainings und Spiele nämlich seit 1992 auf der Sportanlage Speising in der Linienamtsgasse ab, wo der Sportverband ASVÖ als Pächter der "Hausherr" ist.

"Im Sommer hat uns der ASVÖ aber den Mietvertrag gekündigt, um die Mietpreise anzupassen", erklärt Stephan Vorlicek vom ASK. "Auf einen neuen Vertrag warten wir seither vergeblich." Laut Vorlicek droht dem Traditionsverein nun der "Verlust der sportlichen Heimat", denn der ASVÖ-Platz ist der einzige Fußballplatz im 13. Bezirk. "Wenn keine Lösung gefunden wird, ist es das Ende vom ASK in Hietzing."

Soll der ASK Ober St. Veit in der Linienamtsgasse weiterspielen dürfen?

Im Bezirk herrscht seit Bekanntwerden der Kündigung Aufregung. "Der ASK hat gesellschaftlich und sportlich hohe Bedeutung", sagt Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP). "Es ist für den Bezirk wichtig, dass weiterhin hier trainiert und gespielt werden kann."

Alle wollen den Verbleib des ASK

Alle Parteien des Bezirksparlaments haben sogar eine Resolution für den Verbleib des ASK im Bezirksparlament verabschiedet.

Johanna Sperker (ÖVP): "Wir sprechen uns klar für den Verbleib des ASK Ober St. Veit im Bezirk aus und hoffen auf eine Lösung zwischen dem Verein und dem Verpächter ASVÖ Wien. Der ASK Ober St. Veit ist nicht nur aus sportlicher Sicht nicht mehr aus Hietzing wegzudenken. Das starke Engagement des Vereins im Grätzl - etwa durch Veranstaltungen - ist ein Gewinn für die Hietzingerinnen und Hietzinger."

Marcel Höckner (SPÖ): „Der ASK Ober St. Veit ist weit mehr als nur ein Fußballverein, daher
ist der Verbleib in Hietzing für uns ein wichtiges Thema. Die Vermittlung in dieser Frage sehe ich deshalb als zentrale Aufgabe.“

Die Mitglieder des ASK Ober St. Veit wollen auch weiterhin in der Speisinger Linienamtsgasse trainieren und spielen dürfen. | Foto: ASK Ober St. Veit
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Christopher Hetfleisch-Knoll (Grüne): "Es ist eine Katastrophe, dass der ASK Ober St. Veit bald keinen Fußballplatz in Hietzing mehr nützen kann. Die Politik hat hier in den vergangenen Jahren versagt. Kein Sportplatz auf der Don Bosco Wiese, keine Sportanlage mehr in Schönbrunn - auch der Platz in Wien Auhof wird nun doch nicht für Sport genützt. Und auch bei der Heeressportanlage in Hietzing gab es keine Öffnung für Vereine!"

"Ausrangiert und vor die Tür gesetzt"

Johannes Bachleitner (Neos): „Das Sportangebot in Hietzing ist uns NEOS ein wichtiges Anliegen, daher hoffe ich sehr, dass für den ASK Ober St Veit doch noch bald eine Lösung gefunden werden kann.“

Georg Heinreichsberger (FPÖ): "Das Aus des Mietvertrages für den Amateur-Sport-Klub Ober St. Veit am ASVÖ-Platz in der Linienamtsgasse ist nicht nachzuvollziehen. Gerade der Breitensport kommt in Wien seit vielen Jahren unter die Räder, es gibt zu wenig Sportmöglichkeiten, von Leistungssportzentren braucht man gar nicht erst zu reden. Und nun wird der Traditionsverein, den es seit 1969 gibt, auch noch ausrangiert und vor die Tür gesetzt. Sportstadtrat Hacker möge sich umgehend für eine Verbleib des Sportklubs einsetzen und notfalls für eine vergleichbare Sportstätte sorgen."

Was sagt der ASVÖ?

Sportwissenschafter Paul Haber ist Präsident des ASVÖ: "Der unbefristete Vertrag mit dem ASK wurde zuletzt 2004 abgeschlossen. Wir haben bei der Miete seither immer nur Indexanpassungen vorgenommen." Haber erklärt, dass der ASVÖ in den vergangenen Jahren die Verträge aller eingemieteten Vereine vereinheitlicht hat. "Der ASK verweigerte aber die Unterschrift." Weil die Kosten zuletzt massiv gestiegen sind, sei man zur Vertragskündigung gezwungen gewesen. "Seither hat sich vom ASK niemand mehr an uns gewendet, daher läuft der Mietvertrag per 30. Juni 2023 aus."

Spielen oder Nichtspielen - das ist beim ASK Ober St. Veit aktuell die Frage. | Foto: ASK Ober St. Veit
  • Spielen oder Nichtspielen - das ist beim ASK Ober St. Veit aktuell die Frage.
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Beim ASK schüttelt man den Kopf. "Natürlich würden wir eine nachvollziehbare Preiserhöhung akzeptieren und haben auch einen neuen Mietvertrag angefragt", so Vorlicek. "Seither haben wir aber nichts mehr gehört."

Alles nur ein Missverständnis? Aus dem Büro von Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist zu hören, dass man durchaus an einer Einigung interessiert sei – diese müsse jedoch "zwischen den Mietparteien erzielt werden". Deshalb habe das Sportamt – MA 51 einen runden Tisch vereinbart, der demnächst stattfinden soll – das bestätigt auch Bezirkschefin Kobald. Wie es mit dem ASK Ober St. Veit weitergeht? Die BezirksZeitung wird darüber berichten.

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