Angst geht um im AMS
Jobsuchenden gehen immer öfter die Nerven durch. Verbale Angriffe bis hin zu Handgreiflichkeiten nehmen zu.
BEZIRK (ae). Im Vorjahr wurden bei Niederösterreichs Arbeitsmarktservice-Bezirksstellen 160 Vorfälle gemeldet, bei denen Arbeitssuchende die AMS-Mitarbeiter beschimpft, bedroht oder sogar tätlich angegriffen haben. Die Dunkelziffer soll laut Insidern aber weit höher sein, weil viele „leichtere“ Fälle von den AMS-Mitarbeitern gar nicht gemeldet werden.
Aggressionen nehmen zu
Auch im AMS Hollabrunn wird ein Ansteigen von Aggressionen bei manchen Arbeitssuchenden registriert. AMS-Chef Josef Mukstadt: „Das hängt auch mit der Wirtschaftskrise zusammen. Die Zahl jener, die finanziell nicht mehr aus und ein wissen, wird größer. Und da kommt es dann manchmal zu Kurzschlusshandlungen. Verbale Ausrutscher bis hin zu gröberen Beschimpfungen und Drohungen kommen öfter vor, die zählen wir gar nicht, aber gefühlsmäßig ist es schon mehr geworden. Konkrete Bedrohungen, die ernst genommen werden müssen oder gar Handgreiflichkeiten gibt es ein- bis zweimal pro Jahr.“
Wobei Mukstadt meint, dass Kleinstädte im ländlichen Bereich wie Hollabrunn noch recht gut dran sind und dass es in größeren Städten wie St. Pölten und vor allem in Wien, weit ärger zugeht.
Auf die leichte Schulter will das Arbeitsmarktservice in Hollabrunn die wachsende Gewaltbereitschaft ihrer Kunden aber auch nicht nehmen, wie Josef Mukstadt einräumt: „Es gibt bei uns schon auch Überlegungen, zur Vorbeugung fallweise einen Sicherheitsdienst zu engagieren und auch interne Vorkehrungen gegen Gewaltakte werden getroffen.“
Außerdem warnen die Behörden untereinander vor bereits amtsbekannten Randalierern, wie Mukstadt erklärt: „Wenn jemand bei uns gröber durchdreht, informieren wir gleich die Kollegen in der Bezirkshauptmannschaft und der Krankenkasse und auch umgekehrt bekommen wir entsprechende Tipps.“
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