Fall Kührer: Detektive ermitteln
Verteidiger auf der Suche nach Gründen für Wiederaufnahme-Verfahren
(mr). Gerade einmal 14 Tage nachdem der Oberste Gerichtshof (OGH) die Nichtigkeitsbeschwerde des wegen Mordes an Julia Kührer zu lebenslanger Haft verurteilten Michael Kollitsch zurückgewiesen hat, überrascht Verteidiger Farid Rifaat mit einer Pressemitteilung.
Zwei Detektivbüros ermitteln
Laut Rifaat gäbe es „sehr viele aufklärungsbedürftige Fragen, die im Verfahren überhaupt nicht angesprochen wurden und daher unaufgeklärt sind“ und „viele, viele Denkfehler“. Deshalb habe er im Auftrag seines rechtskräftig verurteilten Mandanten zwei Detektivinstitute beauftragt, „die Ermittlungen durchzuführen, die seinerzeit unterblieben sind.“ Angestrebt wird die Einbringung eines Wiederaufnahmeantrages.
Ermittlungsstand geheim
Über den genauen Ermittlungsauftrag hält sich Rifaat bedeckt und über allfällige Ergebnisse will er gar nichts sagen. Eine Ungereimtheit erblickt er darin, dass Kollitsch einer freiwilligen Durchsuchung seines Hauses in Dietmannsdorf zugestimmt habe, ohne Julias Überreste zu beseitigen. „Ein Mörder, der von einer Leiche in seinem Keller weiß, verhält sich anders“. Der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, erster Staatsanwalt Friedrich Köhl, kommentiert diese Entwicklung wie folgt: „Zurzeit ist das Verfahren rechtskräftig beendet. Es ist legitim, einen Antrag auf Wiederaufnahme zu stellen und über Wiederaufnahmsgründe private Ermittlungen anzustellen.“
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