Rehbock Alvin war sehr krank

Familie Hufnagel rettete erneut Tierleben

Im Mai vor einem Jahr rettete die Familie Hufnagel ein angefahrenes, erst wenige Tage altes Rehkitz und pflegte es gesund. Jetzt bangte die Familie erneut um das Leben ihres treuen Gefährten Alvin.

HOLLABRUNN. Starker Durchfall und ganz teilnahmslos war Alvin eines Tages und sofort wurde die Tierärztin der Familie kontaktiert, die ihnen einen Spezialisten empfohlen hat. Der kastrierte Rehbock musste sofort in die Klinik von Tierarzt Gerhard Eder. Er diagnostizierte eine Bauchhöhleneiterung und Blutvergiftung. Es stand sehr schlecht um Alvin. "Wir wissen nicht was er gefressen hat. Es kann sein hartes Brot, ein Ast mit Dornen oder auch ein Kern, der ihm den Pansenmagen durchstoßen hat. Wir haben Alvin besucht und beim Anblick des kleinen Kerls sind uns die Tränen nur so aus den Augen geschossen. Wie ein Häufchen Elend, fast leblos, schwach und total abgemagert lag er in einer Box. Er hatte nicht einmal die Kraft, seine Augen zu öffnen", erinnern sich Claudia und Gottfried Hufnagel an das tägliche Bangen.

Alvin braucht Zuspruch

Claudia erklärte dem Tierarzt, dass Alvin kein "normales" Reh sei und er Zuspruch und ihren Geruch benötige. Gesagt getan erlaubte der Arzt Besuche beinahe rund um die Uhr. Zusätzlich zu Antibiotika, Schmerzmittel und Elektrolyte bekam Alvin nun auch frisch geschnipseltes Futter mit seinen Lieblingsblättern. "Ich hab mich zu ihm gelegt und ihm Heidelbeeren ins Maul gelegt. Er fraß und ich freute mich so sehr über kleine Fortschritte." Wenige Tage später war sein Stuhl wieder normal. Nach unglaublichen acht Tagen durfte die Familie ihr Reh wieder nach Hause nehmen. "Ich habe sein Leben gerettet als er ein Baby war und niemand dachte, dass ich das schaffe. Nun habe ich ein zweites Mal entgegen aller ärztlicher Vorstellungen beschlossen, meinem kleinen Kämpfer zur Seite zu stehen. Ich danke dem Team rund um Tierarzt Gerhard Eder so sehr, sie haben wirklich alles getan und ihm sogar ein Freigehege mit einem schattenspendenden Zelt zur Verfügung gestellt", freut sich die Tierliebhaberin.

Zuhause geht es bergauf

Jetzt ist Alvin wieder in seiner vertrauten Heimat, bekommt die allerbesten Früchte und Blätter und erholt sich sichtlich. Auch die Hunde und Katzen schauen scheinbar jetzt noch intensiver auf ihren wilden Freund. "Es entstand bei Alvin eine ganz andere Bindung als zu Hund und Katze. So ein scheues Tier anzugreifen und das Vertrauen zu bekommen ist einzigartig."

Es kam leider anders

Alvin durfte nach Hause und erholte sich bei unserem letzten Besuch sichtlich. Doch es kam nach einigen Wochen, kurz vor Redaktionsschluss nun erneut zu einer Erkrankung, die ihn zu sehr schwächte und schließlich erlöste ihn die Tierärztin im Beisein seiner unendlich traurigen Familie. "Es tut schrecklich weh, aber so ist es jetzt besser für ihn, denn er dürfte starke Schmerzen gehabt haben", weinen Claudia und Gottfried Hufnagel um ihren Schützling.

Zur Vorgeschichte

Das könnte Dich auch interessieren